Maxtor schafft den Turnaround im letzten Quartal

12.02.2003
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Maxtor hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Angesichts der Flaute im PC-und Server-Geschäft musste der Festplattenhersteller eine Reihe von Einsparungen sowie Umstrukturierungen bewältigen. Erst im vierten Quartal zogen die Einnahmen wieder an, und der Konzern konnte wieder schwarze Zahlen schreiben.
Im Server-Geschäft konnte Maxtor Marktanteile auf Kosten von Seagate und IBM gewinnen. Didier Trassaert, Vice President für die Region Emea
Im Server-Geschäft konnte Maxtor Marktanteile auf Kosten von Seagate und IBM gewinnen. Didier Trassaert, Vice President für die Region Emea

Neue Speicherprodukte, eine starke Nachfrage nach Festplatten sowie eine erfreuliche Preisentwicklung: Das sind die wesentlichen Gründe, warum Maxtor entgegen den Erwartungen das vierte Quartal 2002 mit einem Gewinn von rund 3,6 Millionen Dollar abschließen konnte nach einem Verlust von mehr als 160 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Einnahmen sanken nur leicht gegenüber dem vierten Quartal 2001 von 1,07 Milliarden auf 1,04 Milliarden Dollar.

Zu dem zumindest auf Quartalsbasis erzielten Turnaround hat auch der steigende Absatz von Festplatten mit hoher Speicherkapazität beigetragen. Laut Didier Trassaert, Vice President von Maxtor für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea), ist das Unternehmen derzeit der einzige Anbieter von 80-GB-Platter-Produkten weltweit. Das erhöhte Fassungsvermögen einzelner Platter, der „Speicherscheiben“ einer Festplatte, ermöglicht dem Hersteller, die Zahl der Scheiben - neben den Leseköpfen die teuersten Komponenten einer Festplatte - zu reduzieren und somit die Kosten in der Herstellung zu senken

Auch die Integration des von Quantum übernommenen Festplattengeschäfts ist weitgehend abgeschlossen. Die Quantum-Division besaß keine eigene Produktion, sondern ließ die Festplatten von Matsushita-Kotobuki Electronics (MKE) produzieren. Ende des dritten Quartals hat Maxtor nun die Zusammenführung der Herstellung in der firmeneigenen Fabrik in Singapur abgeschlossen. Zum einen, wie Trassaert sagt, um flexibler auf den Markt reagieren zu können. Wahrscheinlich jedoch auch, um die eigene Fertigungsstätte, in der Mitarbeiter abgebaut wurden, auszulasten.

Verabschiedet hat sich Maxtor nach einem kurzen Ausflug wieder aus dem Network-Attached Storage-(NAS-)Markt. Als Grund nannten die Kalifornier den steigenden Wettbewerbsdruck durch größere Anbieter. Die „Maxattach“-Filer werden demnach nicht weiter verkauft, Bestandskunden erhalten aber weiterhin Support. Mit Erfolg eingestiegen ist Maxtor dagegen in das Geschäft mit Festplatten für Server - ebenfalls ein Bereich, der mit dem Quantum-Merger hinzu kam. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen nach vorläufigen Berechnungen von Gartner den Marktanteil von drei Prozent im Vorjahr auf zwölf Prozent steigern. In Europa liegt dieser Anteil laut Trassaert bereits bei 15 Prozent. Seiner Meinung nach gelang der Zuwachs im Wesentlichen auf Kosten des Marktführers Seagate sowie von IBM, die durch die Auslagerung des