Nur noch etwa 100 von 300 Mitarbeitern werden die Fertigung in der Tochterfirma von Maxdata, der Manufacturing and Logistic Services (Manulogs), aufrecht erhalten. Der überwiegende restliche Teil der Mitarbeiter ging zum 1. September 2008 in eine Beschäftigungsgesellschaft über.
Der Maxdata-Vorstand Ralf Coenen hatte gegenüber manager-magazin.de gesagt, die Fertigungsaufträge von Kunden, die nicht zur Maxdata-Gruppe gehören, seien nicht ausreichend, um das Werk in Würselen auszulasten.
Manulogs produziert eigenen Angaben zufolge auf 11.000 Quadratmetern Produktionsfläche in 36 Produktionsstraßen IT-Hardware. Die Kapazität liegt bei 1,1 Millionen PCs und Notebooks, 50.000 Servern und 600.000 Monitoren pro Jahr. Hinzu kommen 20.000 Quadratmeter Logistikfläche. Die Produktionsstätte stammt noch aus der Zeit, als Maxdata eine Mehrheitsbeteiligung von Vobis war.
Fehlentscheidungen des Managements
Noch auf der Hauptversammlung im April dieses Jahres hatte der Maxdata-Vorstandssprecher Thomas Ziegler rosige Zeiten für das Unternehmen prognostiziert. Die Firma sei auf dem richtigen Weg und werde wachsen. Er und seine Führungskräfte hätten, zitierte die "Süddeutsche Zeitung" , den "Grundstein für die Zukunft gelegt". Zwei Monate später sah das ganz anders aus. Am 25. Juni 2008 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Der Vorstand erklärte diesen Schritt mit "drohender Zahlungsunfähigkeit". Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde sowohl für die in- und ausländischen Tochtergesellschaften beantragt. Ausgenommen hiervon waren die Vertriebsgesellschaften in der Schweiz (Maxdata Computer AG, Baar) und den Niederlanden (Maxdata Benelux B.V., Etten-Leur). Das Insolvenzverfahren wurde am 1. September 2008 eröffnet.
Der Anfang vom Abstieg für das Unternehmen begann zwölf Jahre nach der Gründung: 1999 brachte der Firmengründer Holger Lampatz das Unternehmen an die Börse. Seitdem hat sich der Umsatz des Unternehmens in eine Richtung bewegt: nach unten. Der Umsatz reduzierte sich in den vergangenen Jahren von 657 Millionen Euro auf 525 Millionen Euro. In der am 26. September 2008 erscheinenden Sonderausgabe "Top100" der COMPUTERWOCHE wird Maxdata für das Jahr 2007 nur mehr einen Umsatz von 468,74 Millionen Euro ausweisen. Im Jahr des Börsengangs waren es noch 1,1 Milliarden Euro gewesen. Zuletzt schrieb das Unternehmen rote Zahlen.
Lampatz traf auch die folgenschwere Fehlentscheidung, Maxdata mit der Fertigungsstätte in Würselen zu belasten und gleichzeitig die Auftragsfertigung für externe Kunden herunterzufahren. Zeitgleich zu den gestiegenen Fixkosten für Personal sanken die Umsätze. Das Werk war nicht annähernd ausgelastet.