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Mautsystem droht Kollaps wegen fehlender On-Board-Units

04.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die deutschen Spediteure befürchten zum Start des neuen Mautsystems am 31.August dieses Jahres ein Chaos auf den Autobahnen. Höchstens ein fünftel aller LKWs könne bis dahin mit den notwendigen On-Board-Units (OBUs) ausgerüstet werden. Die Geräte ermitteln mit Hilfe des Global Positioning System (GPS) die jeweilige Position des Wagens und übermitteln diese per Mobilfunkanbindung an ein Rechenzentrum. Dort wird automatisch die auf der Autobahn zurückgelegte Strecke berechnet und die entsprechende Gebühr beim Spediteur abgebucht. Da jedoch bis zum Start des Systems höchstens 150 000 der OBUs installiert werden können, muss sich der Großteil der Fahrer via Internet, Call-Center oder an einem der rund 3500 Terminals manuell in das System einbuchen. Die Fahrer fürchten gerade zu Spitzenzeiten wie beispielsweise nach dem fahrfreien Sonntag lange Wartezeiten. Der Betreiber des Mautsystems, die Toll Collect GmbH, ein Konsortium von Daimler-Chrysler, der Deutschen Telekom sowie dem französischem Autobahnbetreiber Cofiroute, will zwar versuchen, bis Ende August mehr OBUs zur Verfügung zu stellen. Ob diese allerdings rechtzeitig eingebaut werden können ist fraglich. Bei den Verantwortlichen im Verkehrsministerium offenbaren sich derweil Planungslücken. So habe man nicht mit einer so hohen Nachfrage gerechnet, verlautet aus Berlin. (ba)