Mathematik für die Praxis

09.04.1999

Das Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), Kaiserlautern, beschäftigt sich unter anderem mit Verkehrsplanung und Logistik. Es bietet Beratung und Software für Standortentscheidungen, das Design und die Auslegung von Supply Chains sowie innerbetriebliche Materialflußplanung. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Mathematische Optimierung an der Universität Kaiserslautern entwickelte das Institut die C++-Klassenbibliothek "Lola". Die Bezeichnung steht für "Library of Location Algorithms". Unter Anbindung an geografische Informationssysteme bietet Lola Entscheidungsunterstützung für die Standortwahl von Produktions- und Vertriebsnetzen, Notfalleinrichtungen sowie unerwünschten Einrichtungen wie Müllverbrennungsanlagen. Zu den Partnern in diesem Projekt zählt mittlerweile auch die SAP AG, Walldorf. Für Kontakte zum ITWM steht Stefan Nickel zur Verfügung.

Der Forschungsschwerpunkt des Fachbereichs Mathematik der Technischen Universität Berlin, Abteilung Optimierung, liegt in den Bereichen algorithmische diskrete Mathematik, Theorie der ganzzahligen Optimierung, nichtlineare-, stochastische und Online-Optimierung sowie symbolisches Rechnen. Der Algorithmenentwurf konzentriert sich derzeit auf Schnittebenenverfahren, lineare und semidefinite Programme, algebraische Methoden, Primal- und Dualheuristiken mit Gütegarantien sowie Computeralgebra. Anwendungsprojekte gibt es derzeit in der Telekommunikation, der Energiewirtschaft sowie in Transport und Logistik. Ansprechpartner ist Martin Grötschel, Inhaber des Lehrstuhls Diskrete Mathematik und Vizepräsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik in Berlin .

Die Hohensteiner Institute, Bönnigheim, bilden ein unabhängiges Forschungs- und Dienstleistungszentrum mit 155 Mitarbeitern. Sie widmen sich allen Bereichen der textilen Kette, der Textilpflege und artverwandten Bereiche. Schon früher nahmen die Hohensteiner Reihenmessungen für die Damenoberbekleidung vor. Die Ergebnisse führten dazu, daß sich alle zehn Jahre die Konfektionsgrößen ändern. Der derzeitige Institutsleiter heißt Stefan Mecheels.

Auf der CeBIT stellte der Fachbereich Produktionstechnik der Fachhochschule Köln-Deutz ein Virtual-Reality-Programmiersystem vor. Es basiert auf komplexen Datenbankobjekten, denen Eigenschaften und Verhaltensmuster zugeschrieben werden. Die Objekte sind Menschen und Maschinen sowie ganze Produktionsanlagen, mit denen sich Produktions- und Montageprozesse visualisieren lassen. Zudem dient die Software der Prozeßdatenermittlung und der Arbeitsplanerstellung. Ansprechpartner des Fachbereichs ist Rolf Koch.