Anwenderbericht: Vereinigte Versicherungsgruppe

"Maßgeschneiderte" Testdatenerstellung

03.06.1977

Um das Verhalten neu entwickelter oder geänderter Programme zu prüffen, können wir zum Teil vorhandene Datenbestände heranziehen.

Diese Testdaten müssen jedoch unter Umständen modifiziert werden. In anderen Fällen ist der Rückgriff auf den vorhandenen Datenbestand ganz ausgeschlossen. Dann müssen die Testdaten völlig neu generiert werden. In beiden Fällen mußten unsere Programmierer bisher eigene Programme zur Testdatenerstellung schreiben. Das ist im Grunde unbefriedigend.

Vor allem kann dabei nicht erwartet werden, daß die so erzeugten Testdaten vollständig und zuverlässig sind: Trotz Tests haben wir noch keine Garantie dafür, daß die Programme in der Praxis nicht eines Tages doch "abstürzen". So kann der Programmierer nicht überschauen, ob er mit der Summe der einzelnen Testdatensätze alle notwendigen Datenkombinationen abgedeckt hat. Last not least fehlt ihm die Motivation zur Erledigung dieses zusätzlichen Aufwandes. Für uns ergab sich daher die Notwendigkeit den Aufwand für die Testdatenerstellung zu reduzieren.

Testdaten maßschneidern

Als uns im vergangenen Jahr der Testdatengenerator Pro/Test von Zeda zur kostenlosen Probeinstallation angeboten wurde, nutzten wir spontan, diese Möglichkeit. Während der zirka achtwöchigen Probezeit setzten wir, das Test-Hilfsprogramm bei etwa 20 echten Anwendungen ein. Wichtig für uns war, daß Dateien für alle Datenträger aber auch variable Sätze generiert werden konnten. Die Möglichkeit, gepackte Werte ohne Vorzeichen zu generieren, war für unsere Entscheidung gleichfalls ausschlaggebend. Außerdem von Bedeutung ist für uns, daß die Testdaten für den jeweiligen Testfall - abhängig vom Systementwicklungsstand - "maßgeschneidert" werden können. So sollten beispielsweise in einem konkreten Fall für den Grob- und Programmiertest aus Sätzen mit 952 Stellen nur 4 bestimmte Felder generiert werden können.

Operator meldete "Absturz"

Während der Testinstallation sollte ursprünglich nur ein Mitarbeiter die Möglichkeiten von Pro/Test prüfen. Es ergab sich dann jedoch von selbst, daß auch andere Mitarbeiter davon erfuhren und sich selbständig mit dem Generator beschäftigten.

Dies war uns schon ein Beweis für die Notwendigkeit des Einsatzes eines solchen Instrumentes. Zumal das allgemeine Urteil der Beteiligten sehr positiv ausfiel. Deshalb entschlossen wir uns, den Generator zu behalten. Nach einer zweitägigen Einführungsschulung wird das System heute von unseren 35 Anwendungsprogrammierern eingesetzt- ohne daß Druck ausgeübt wird. Neben der leichten Handhabung überzeugte uns vor allem die schnelle Generierung. Anfangs erhielten wir zwar die Ausgabelisten von unseren Operatoren immer mit der Bemerkung zurück, "das Programm wäre abgestürzt". Inzwischen haben sie sich jedoch an die kurzen Test-Läufe gewöhnt.

Weniger Aufwand - höhere Zuverlässigkeit

Wir können heute mit dem Testdatengenerator ohne großen Aufwand neue Daten erzeugen, wenn die vorhandenen Dateien nicht verwendbar sind. Ferner können wir die benötigten Testdaten nach fest definierten Kriterien selektieren und schließlich unsere Bestände daraufhin prüfen, ob sie dem jeweiligen Testfall genügen. Zusammenfassend kann man sagen, daß wir unsere Testdaten mit weniger Aufwand und höherer Zuverlässigkeit erzeugen und daß unsere Programmierer dadurch mehr Zeit für produktive Arbeiten gewinnen.

* Manfred Sehwarzhuber ist Leiter der Anwendungsprogrammierung bei der Vereinigten Versicherungsgruppe

Die Vereinigte Versicherungsgruppe gehört zu den zehn größten deutschen Versicherungen und hat in ihrem Rechenzentrum 2x IBM 370/158 mit einem beziehungsweise zwei MB Hauptspeicher installiert, auf denen die Betriebssysteme VM DOS/SV mit CICS und GENA gefahren werden.