Massenverkauf scheitert an mentalen Huerden Intel und Compaq arbeiten an einer PC-Videokonferenz-Allianz

03.11.1995

BOSTON (IDG) - Eine Allianz der Grossen soll Videokonferenzsystemen endgueltig zum Durchbruch verhelfen. Im Gespraech ist unter anderem ein Bundle aus Compaq-Rechnern mit Intels Videokonferenzsystem "Proshare".

Bei Compaq geht man davon aus, dass die fuer den professionellen Bereich konzipierten PCs bereits im naechsten Jahr mit einem Videokonferenzsystem angeboten werden. Fernziel ist aber, so John Rose, Senior Vice-President von Compaqs Desktop-Division, alle Desktop-Modelle mit dieser Technologie anzubieten. Dazu arbeiten Intel und Compaq zur Zeit an einem formalen Abkommen.

Verglichen mit dem weltweiten PC-Absatz von ueber 50 Millionen Stueck, ist der Markt fuer Desktop-Video-Conferencing momentan noch winzig. So gehen Analysten davon aus, dass heuer etwa zwischen 40000 und 85000 Systeme verkauft werden. Fuer das naechste Jahr rechnen die Marktforscher mit einem Anstieg auf 300000 Einheiten, wobei Optimisten Videokonferenzsysteme bereits als Schlager im Weihnachtsgeschaeft 1996 sehen.

Allerdings muessen Intel und Compaq noch einige Huerden nehmen, bevor diese Technologie wirklich in den Massenmarkt vordringen kann. So hat Intels Proshare-System den Nachteil, nur mit schnellen ISDN-Verbindungen oder in LANs zu funktionieren. Fuer den Erfolg im Consumer-Markt, so die Meinung vieler Analysten, sei es aber erforderlich, dass das System auch ueber herkoemmliche analoge Leitungen Bilder in Filmqualitaet uebertrage.

Schwerer duerfte allerdings die psychologische Barriere zu ueberwinden sein, die Rona Shuchat, Senior Analyst bei IDC, ausgemacht hat. Zahlreiche Anwender wuerden die Videokamera auf ihrem Rechner ausschalten und nur die Funktion des Dokumenten- Sharings nutzten.