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CW Infonet Exklusivbericht

Massenentlassungen bei Siemens Computer Systems

05.03.1999
Von Michael Hufelschulte
CW Infonet Exklusivbericht

CW-Bericht, Jan Bernd Meyer

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Siemens AG wird im Unternehmenssegment Computer Systems (CS) 1130 Mitarbeiter entlassen. Am Donnerstag setzten die ICP-Verantwortlichen die Mitarbeiter in einer internen Mitteilung von den geplanten Massenentlassungen in Kenntnis. Alle 1130 Kündigungen betreffen Beschäftigte in Deutschland. Weltweit arbeiten im Computer-Systems-Bereich der Siemens AG rund 8000 Angestellte.

In Paderborn verlieren von insgesamt 1800 Angestellten 300 ihre Arbeit. In München müssen 350 Mitarbeiter gehen, in Augsburg 180. Die restlichen 300 Entlassungen verteilen sich auf kleinere Standorte in Deutschland. Die als "Sofortmaßnahme" titulierten Entlassungen kommen zu einem Zeitpunkt, da das Computergeschäft der Siemens AG sich nach den Worten von ICP-Pressesprecher Andreas Fischer erfreulich entwickelt. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verbuchte das Unternehmen in allen Computersegmenten - PCs, Intel-, Unix- und BS2000-Server - schwarze Zahlen. Sogar im schwierigen Geschäft mit Großrechnern (BS2000) konnte Siemens durch neugewonnene Kunden glänzen.

Trotzdem regiert jetzt die harte Hand. Die Siemens-Verantwortlichen schreiben in der internen Mitteilung: "Die Verbesserung unserer Kostensituation ist nicht ohne Personalreduzierungen möglich. Davon werden alle Funktionen unseres Geschäfts [des ICP-Bereichs, Anm. d. Red.] betroffen sein. Also Administration, Forschung und Entwicklung, Produktion, Marketing, Logistik und Vertrieb."

Ferner will Siemens das Computer-Systems-Segment künftig in die Bereiche Volumenmarkt (PCs, NT-Server) und Enterprise-Geschäft (Unix und BS2000, Massenspeicher) aufteilen.