Unter Schmerzen

Maschinenbauer investieren in homogene Systeme

14.01.2009
Von RAAD Research
Der Maschinenbau ist, neben der Autoindustrie, die Branche, die aktuell am stärksten unter der aktuellen Konjunkturkrise zu leiden hat. Insbesondere die mittelständischen Unternehmen blicken eher pessimistisch in die Zukunft.

Durch die Bankenkrise wird nicht nur die Finanzierung notwendiger Investitionen erschwert, diese Branche, die so stark auch vom Export abhängig ist, wird durch den weltweiten Abschwung daher gleich doppelt bestraft. Dabei war in den vergangenen Monaten für die Einschätzung entscheidend, wann die Unternehmen befragt wurden, denn die Konjunktureintrübung erfolgte in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 so rapide, dass innerhalb von wenigen Wochen sehr unterschiedliche Bilder gezeichnet werden konnten.

Prioritäten bei Investitionen
Prioritäten bei Investitionen
Foto: Computerwoche

RAAD Research hat im Oktober 2008, als das Ausmaß der konjunkturellen Entwicklung für viele Unternehmen das erste Mal offensichtlich wurde, 154 IT-Leiter im mittelständischen Maschinenbau befragt. Sie haben Auskunft über ihre Systemlandschaften und ihre Investitionsvorhaben gegeben. Es wurden ausschließlich Mittelständler ohne SAP-Systeme befragt.

Die mittelständischen Maschinenbauer sehen aktuell verschiedene Prioriäten in Bezug auf ihre Unternehmenssoftwarelandschaft. Insgesamt hat für 57 Prozent der Unternehmen die funktionale Erweiterung in den kommenden Monaten hohe Priorität. Damit ist dieses Thema etwas häufiger relevant als die Aspekte Konsolidierung und Modernisierung (43 Prozent und 45 Prozent). Diese angenommene Investitionsneigung wird allerdings momentan in den erhobenen Standardkategorien nicht im Rahmen von konkreten Projekten sichtbar. Die meisten zum Zeitpunkt der Erhebung beobachteten Planungen waren auch bereits fest budgetiert und standen möglicherweise kurz vor dem Abschluss.

Neue Diskussionen um Modernsierungs- oder Erweiterungsprojekte wurden weniger genannt, anscheinend bereits eine Folge der Krise. Bei den genannten Vorhaben stand das Thema "ATLAS" sehr weit oben auf der IT-Agenda, mithin also ein Thema, dass aufgrund gesetzlicher Anforderungen umgesetzt werden muss, um weiter Außenhandel betreiben zu können. Ansonsten sind in einzelnen Fällen Erneuerungsinvestitionen im ERP-Bereich zu beobachten, dabei werden häufig die vollständigen Systeme ausgetauscht und Kernprozesse durch eine neue Lösung unterstützt.

Die Unternehmen im Maschinenbau wollen zu 90 Prozent eine homogene Einkaufstrategie für Unternehmenssoftware verfolgen. Dies wurde offenbar auch in den vergangenen Jahren getan, immerhin sind mehr als 70 Prozent der Systeme in den Standardbereichen Finanzwirtschaft, Produktion und Logistik, Einkauf und Beschaffung, Vertrieb sowie Service hochgradig homogen.