Mikroelektronik birgt Bedienungsvereinfachung und Komfort:

Maschinenbau rüstet Produkte mit EDV aus

12.08.1983

FRANKFURT (nw) - Die Maschinenbau-Industrie entschließt sich zunehmend, in ihren Erzeugnissen mikroelektronische Meß-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen einzubauen. So installierten im vergangenen Jahr bereits fast die Hälfte der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) befragten 400 Mitgliedsunternehmen solche Teile in ihre Produkte. 1978 waren es erst 16 Prozent.

Auch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase befinden sich laut VDMA heute weit mehr Betriebe als 1978. Damals waren etwa 70 Prozent der Produkte für eine elektronische Ausrüstung geeignet. Dieser Satz dürfte sich nicht wesentlich verändert haben. Was sich allerdings geändert habe, sei der Ausrüstungsgrad.

Während insgesamt 5,3 Prozent der Produkte damals mit EDV ausgerüstet waren, liege der Satz 1982 bereits bei 16,7 Prozent. Bezogen auf das Potential zu 70 Prozent habe der Ausrüstungsgrad 1978 rund sieben und im vergangenen Jahr immerhin schon 22,9 Prozent betragen.

Haupthindernisse einer noch intensiveren Anwendung sind, wie die Umfrage ergab, Finanzierungsprobleme. Aber auch Akzeptanzprobleme stünden im Wege. Insgesamt jedoch seien die Maschinenbauer weniger mißtrauisch geworden. Beinahe die Hälfte der befragten Unternehmen hätten nämlich zwischenzeitlich eigene Elektronikabteilungen aufgebaut, die sich in der Regel sowohl mit Hardware- als auch mit der Softwareentwicklung beschäftigten.

Aber auch die Funktionen der Mikroelektronik in Maschinen haben sich in den vergangenen vier Jahren verändert. Während 1978 noch das Erfassen von Daten und das Steuern von Vorgängen im Vordergrund standen, gehe es heute mehr um das Regeln, insbesondere aber um das Optimieren von Vorgängen.

Mit dem Einsatz der Mikroelektronik wird heute dem VDMA zufolge insbesondere Bedienungsvereinfachung und Komfort angestrebt. Aber auch die Steigerung der Flexibilität sei ein wichtiges Kriterium. Zudem bemühten sich die Maschinenbauer vor allem darum, MikroelektronikAnwendungen wirtschaftlicher zu machen. Die schon erreichten qualitativen Produktvorteile würdenndaher zunehmend durch entsprechende Vorteile auch auf dem Gebiet der Kostenquahtät ergänzt.