Großauftrag für RS6000-Rechner erteilt

Marriott renoviert die Hotel-DV mit Unix-Rechnern von Big Blue

16.10.1992

WASHINGTON (IDG) - Einen Systemintegrations-Vertrag im Wert von mindestens 25 Millionen Dollar hat die IBM Corp. mit der Marriott CORP. abgeschlossen. Die Hotelkette hat damit begonnen, ein neues Verwaltungssystem mit insgesamt 175 RS/6000. Unix-Servern einzurichten, das weltweit 250 Filialen unterstützen soll.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine einheitliche Architektur auf der Basis eines integrierten Datenbanksystems - Anbieter der Wahl ist hier die Informix Corp. - zu errichten. Mit der verteilten Unix-Umgebung sollen unterschiedliche Aufgaben wie Verkauf, Personalverwaltung, die Versorgung der Hotels mit Nahrungsmitteln, das komplette Rechnungswesen sowie vor allem Front-office-Aufgaben, darunter der Check-in, erledigt werden. Der Vertrag deckt Hardware-, Software- und Serviceleistungen ab. Er zählt zu den größten Auftragen, die die IBM im

kommerziellen Bereich jemals mit der RS/6000 erhalten hat.

Auch im Hotelgewerbe, so schätzt Marriott-Manager Steve Hanna, hat ein Systemintegrations-Projekt dieser Größenordnung Seltenheitswert. Neu ist vor allem der hohe Aufwand, der für die Konvertierung alter Programme betrieben wird: Mit Unterstützung von Big Blue soll nämlich eine große Anzahl von Anwendungen aus der alten DV-Welt, bestehend aus den Midrange-Systemen /36, /38 und Serie/1, in die neue Unix-Umgebung portiert werden.

Das zentrale Reservierungssystem wird wie bisher auf einem IBM-Mainframe und einer DB2-Datenbank im Rechenzentrum in Frederick, Maryland, laufen. Die RS/6000-Rechner sollen über ein X.25-Netzwerk via SNA oder TCP/IP Zugriff auf den Mainframe haben.

Marriott-Kunden dürften den DV-Wechsel schon bald bemerken, spätestens dann nämlich, wenn wie geplant das "First-10-Program" in Kraft tritt. Dessen Ziel ist es, den Kundenservice noch weiter zu verbessern: Die Hotels sollen in die Lage versetzt werden, die Kunden schon einzuchecken, bevor sie überhaupt das Hotel erreicht haben. Dieses Verfahren ist bereits in 110 Hotels weltweit eingeübt worden.