Arbeitslosigkeit in Österreich niedriger, aber:

Marktsituation nicht besser

08.06.1984

WIEN (apa) - Trotz sichtbarem Wirtschaftsaufschwung zeigt die hiesige Arbeitsmarktsituation keine Verbesserung. Allerdings sank die Arbeitslosigkeit in Österreich im März 1984 auf 4.8 Prozent. Mit dieser Analyse leitete Zentralsekretär Helmut Braun seinen Bericht an den Zentralvorstand der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) in Wien ein.

Die Industriebeschäftigung ging seinen Worten zufolge seit 1973 um 20 Prozent zurück. Während in den siebziger Jahren die Produktivitätssteigerung mit gleichzeitiger Zunahme der Beschäftigung verbunden gewesen sei, schlage jetzt ein Sinken der Beschäftigtenzahl zu Buche. Auswirkungen dieser Entwicklung machten sich durch den Einsatz neuer Technologien auch in der Dienstleistung bemerkbar.

Die GPA, so Braun weiter, habe diesen Tatsachen schon vor 15 Jahren Aufmerksamkeit geschenkt und gleichzeitig immer betont, daß die neuen Technologien genutzt werden müßten. Dabei sei es jedoch unabdingbar, negative Auswirkungen für die Angestellten rechtzeitig zu ändern. Dies gelte besonders für das Medium Bildschirmtext und die österreichische Entwicklung Mupid.

Zwar hätten als Folgeerscheinung etwa 200 neue Positionen geschaffen werden können, doch gingen gleichzeitig Zehntausende Arbeitsplätze im Handel, in Banken und Versicherungen verloren.