CEBIT 1999

Marktplatz und Kontaktbörse

23.04.1999
Der Computer für die Westentasche ist schon da, der virtuelle Kontinent ohne Grenzen und Zeitzonen ist noch im Entstehen. Wie es in der IT weitergeht, zeigt die CeBIT ‘99.

Ein Superlativ reiht sich an den nächsten: Auf der CeBIT geben in diesem Jahr über 7500 Aussteller aus 63 Ländern Einblick in die neuesten Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik. Zwischen 18. und 24. März 1999 wird Hannover zum Treffpunkt der gesamten IuK-Branche, der wieder Hunderttausende von Besuchern aus aller Welt anziehen wird.

Das Angebot der größten Messe der Welt, die eine Fläche von 385255 Quadratmetern einnimmt, wird bestimmt durch die rasante Entwicklung des Internet. Immer mehr Unternehmen nutzen das World Wide Web als Weg zum Kunden.

Electronic Commerce wird ein wichtiges Thema auf der CeBIT sein: Bereits im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Marktforscher Geschäfte mit einem Volumen von etwa 40 Milliarden Dollar über das Internet abgewikkelt. Weltweit sind heute 150 Millionen Rechner miteinander vernetzt, in den nächsten fünf bis acht Jahren soll diese Zahl auf über eine Milliarde klettern.

Den größten Zuwachs im Internet-Handel erwartet man im Business-to-Business-Bereich. In Hannover werden Anbieter Software-Lösungen für Internet-Anwen- dungen in der Unternehmenkommunikation vorstellen.

Eng verbunden mit dem Thema E-Commerce ist die Sicherheit im Netz. Hersteller von Chipkarten entwickeln Lösungen auf Basis des Secure-Electronic-Transaction- (SET-)Standards. Sie erwarten, daß künftig an jedem Rechner Lesegeräte für SmartCards installiert werden. Durch den Mini-Prozessor auf der Karte kann der PC am Schreibtisch mit dem Computer in einer Bank kommunizieren und so zum Beispiel die Berechtigung einer Transaktion bestätigen.

Allgegenwärtige Themen sind in vielen Unternehmen aber noch das Jahr-2000-Problem und die Umstellung auf den Euro, in die ein Großteil der IT-Investitionen fließt. Die Kosten für die Datumsumstellung beziffern Analysten weltweit auf 1,4 Milliarden Dollar. In Hannover präsentieren die Aussteller die passenden Software-Tools, die die gängigen Programmiersprachen und Betriebssysteme bei der Bewältigung des Problems unterstützen.

Ein weiterer großer Schwerpunkt der CeBIT ist in diesem Jahr der Bereich Telekommunikation. Die in- und ausländischen TK-Anbieter beanspruchen allein acht Messehallen. In den vergangenen Monaten profitierten die Kunden vor allem von den Preissenkungen, die Basisdienste wie das Telefonieren verbilligten. Doch nach Ansicht von Marktforschern rückt das Ende des Preiskampfes näher. Anders ausgedrückt: Die Anbieter müssen sich nun mit neuen Dienstleistungen die Gunst der Kunden sichern. In naher Zukunft werden interaktive Dienste wie etwa Video-on-demand und die Unabhängigkeit von der Anschlußdose dank mobiler Tele-fone ebenso selbstverständlich sein wie heute das Festnetztelefon. Eine rosige Zukunft sagen Trendforscher auch den Datenhandies voraus, mit denen man nicht nur telefonieren, sondern auch Daten übertragen kann.

Die CeBIT ist aber nicht nur Marktplatz für die neuesten Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie. In Zeiten des Personalmangels nutzen immer mehr Firmen den Messeauftritt, um Kontakt zu Studenten und Absolventen zu knüpfen. An vielen Ständen werden auch Vertreter aus den Personalabteilungen sein und Fragen zu Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten beantworten. Die COMPUTERWOCHE bringt am Samstag, 20. März 1999, suchende Firmen und Hochschulabsolventen in einem Zentrum für Jobs & Karriere zusammen (Pavillon der Nord LB, Halle 17).