Informatica Cloud Data Marketplace

Marktplatz für Daten, Analysen und KI-Modelle

25.11.2021
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Auf dem "Cloud Data Marketplace" können Anwender Daten, Analysen und KI-Modelle teilen. So will Informatica die Datennutzung in Betrieben effizienter gestalten. Nutzer verschwendeten zu viel Zeit auf der Suche nach Daten.
Auf dem Datenmarktplatz von Informatica soll jeder seine Datensätze und KI-Modelle anpreisen können.
Auf dem Datenmarktplatz von Informatica soll jeder seine Datensätze und KI-Modelle anpreisen können.
Foto: Morphart Creation - shutterstock.com

Informatica hat den Cloud Data Marketplace vorgestellt, einen Daten-Marktplatz, der das Teilen von Daten innerhalb von Unternehmen vereinfachen soll. So könnten Betriebe ihre Produktivität erhöhen und bessere datenbasierte Entscheidungen treffen, verspricht der Anbieter den Kunden. Der Cloud Data Marketplace ermögliche es Nutzern in den Fachabteilungen, nach relevanten Daten und auch nach passenden KI-Modellen zu suchen. So müssten die Beschäftigten weniger Zeit mit der Suche nach Daten verschwenden und könnten sich darauf konzentrieren, Erkenntnisse aus diesen Daten zu gewinnen.

Der Datenmarktplatz adressiert laut Anbieter unterschiedliche Herausforderungen. In vielen Organisationen wachse die Zahl der internen Datennutzer schnell, doch es gestalte sich schwierig, allen die benötigten Daten zur Verfügung zu stellen. Der Cloud Data Marketplace könne den Datenzugriff mit einer E-Commerce-ähnlichen Nutzererfahrung über ein benutzerfreundliches "Data Shopping Interface" demokratisieren, hieß es.

Modelle und Datensätze mehrfach nutzen

Für Unternehmen liege eine große Chance darin, Daten und KI-Modelle mehrfach zu nutzen. Auf dem Daten-Marktplatz könnten Data Scientists und Anwender aus den Fachbereichen Business-Daten, Analysen und KI-Modelle finden und auch selbst veröffentlichen. So ließen sich vorgefertigte Modelle und Datensätze, die bereits an anderer Stelle im Unternehmen verwendet wurden, modifizieren und für andere Zwecke einsetzen. Im Zuge dieser Wiederverwendung ließen sich Modelle zudem immer weiter verfeinern, was mit der Zeit auch zu einer höheren Datenqualität führe. Insgesamt steige damit die Akzeptanz der Daten­nutzung. Analyseergebnisse von KI-Modellen könnten besser erklärt werden, da die Herkunft und Verwendung der Daten sowie der KI- und Analyse-Modelle leicht zu überprüfen sei.

Informatica verweist zudem darauf, dass in Hybrid- und Multi-Cloud-Um­gebungen die Daten in verschiedenen Sys­temen liegen – etwa in Data Lakes, Data Warehouses oder SaaS-Systemen. Im Cloud Data Marketplace könnten nicht nur Daten aus internen Systemen, sondern auch aus beliebigen Cloud-Umgebungen oder anderen Tools eingespeist werden.

Audits für regelkonforme Nutzung

Ein regelkonformes Teilen von Informationen soll darüber hinaus sicherstellen, dass auf dem Marktplatz Datenschutzregeln eingehalten werden. Freigabeprozesse regeln Nutzungszwecke, Datenverantwortliche können laut Anbieter anhand von Freigabeprozessen und Regeln sicherstellen, dass ihre Datensätze, Analysen und KI-Modelle vertrauensvoll mit anderen Anwendern im Unternehmen geteilt und nur für bestimmte Zwecke eingesetzt werden. Eine regelkonforme Nutzung sei auch durch Audits nachvollziehbar, verspricht Informatica. Zusätzlich könne die Lösung analysieren, welche Daten wo für welche Zwecke genutzt wurden.

"KI und Analytics sollen Innovationen vorantreiben. Das ist aber nicht möglich, wenn die nötigen Daten fehlen", sagt David Corrigan, General Manager Data Governance, Quality and Privacy bei Informatica. "Data Scientists und andere Nutzer von Daten verbringen immer noch den Hauptteil ihrer Zeit mit der Suche, der Sortierung und der Bereinigung von Daten." Der Cloud Data Marketplace ist ab sofort über Informaticas "Intelligent Data Management Cloud" verfügbar und wird über ein verbrauchsbasiertes Preismodell abgerechnet.

Datenumgebungen zu komplex und zu fragmentiert

"Unternehmen kämpfen mit der Herausforderung, Daten auffindbar zu machen und sicherzustellen, dass die richtigen Daten von den richtigen Ressourcen genutzt werden, um Entscheidungen treffen zu können, die vertrauenswürdig sind", sagt IDCs Research Director Stewart Bond.

Echte digitale Transformation beginne mit den richtigen Daten in den Händen der richtigen Personen zum richtigen Zeitpunkt und Zweck. Allerdings seien Datenumgebungen in Organisationen oft fragmentiert und komplex. Eine Investition in Technologien, die das Sammeln und Prüfen der Nutzbarkeit von Daten automatisieren, sei daher ein kritischer Schritt in Richtung "Data-driven Enterprise".