Marktnischenpolitik bei Nokia

26.04.1985

HANNOVER (hö) Mit einem "massen Angriff auf den Terminal- und Mikromarkt" will der finnische Nokia-Konzern seinen Geschäftsbereich Information Systems in Deutschland weiter ausbauen. Zwar wurden keine Einzelergebnisse bekanntgegeben, bis 1989 sollen jedoch 50 Millionen Mark Umsatz erzielt werden.

Die Nokia-Strategie heißt "Marktnischenpolitik". Entsprechend diesem Motto warteten die Finnen in Hannover mit drei Neuheiten auf. Eine Terminalfamilie mit flimmerfreien Bildschirmen in Positiv-Darstellung, mit den ersten zwei Modellen: Ein graphikfähiges Terminal für Großkunden sowie ein steckerkompatibles Gerät zum DEC VT220.

Flaggschiff für die Kassensysteme ist das 16-Bit- Professional Mehrplatz- und 3270-Clustersystem. Betriebssysteme wie Unix oder Xenix werden - "um die Multifunktionalität zu erhalten" - bewußt nicht verwendet. Mit der PC-Lösung will Nokia mit Großunternehmen ins Geschäft kommen. Drei Features für die PC-3270-Welt sollen den Weg ebnen: Leitungsaufbau nur bei Bedarf, vorherige Anfrage, welche Host-Leitung frei ist sowie die Möglichkeit für jeden Teilnehmer, mit zwei Hosts gleichzeitig zu kommunizieren.

"Die Ziele für den deutschen Markt sind klar abgesteckt" verkündete Jürgen Berger, Marketing-Direktor der Nokia-Informations Systems Deutschland. Was fehle, sei eine entsprechende Vertriebsorganisation die man "leider nicht aus dem Boden stampfen kann"