Maßgeschneiderte SAP-Agrar-Lösung

Marktgeschehen erfordert detaillierte Analysen

26.11.2009
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Das gesamte Projekt besteht aus drei einzelnen, sich teilweise überlagernden Arbeitsschritten. Vor der Implementierung der Warenwirtschaft mussten die Teams zuerst ein bereits bestehendes Sollkonzept verifizieren und die vorhandenen SAP FI/CO- und HR-Systeme auf Release ECC 6.0 aktualisieren. Diese Schritte wurden im Zeitraum von April bis November 2008 erfolgreich beendet. Das im August 2008 gestartete Hauptprojekt zur Einführung in der Warenwirtschaft gliedert sich in eine Pilotphase bis zur Übernahme in den produktiven Betrieb für die erste Vertriebsregion und die Zentrale in Kiel im Oktober 2009 sowie sich anschließende funktionale und regionale Rollouts bis zum April 2010. Als ersten wichtigen Meilenstein der Pilotphase wurde bereits zum Geschäftsjahreswechsel im Januar 2009 die Kontierung der aus den Altsystemen stammenden Daten anhand eines zentral in SAP geführten Materialstamms auf die spätere SAP-Logik umgestellt und entsprechende Berichtsstrukturen etabliert.

Nach dem erfolgreichen Go Live des Piloten Anfang Oktober sind gegenwärtig die Vorbereitungen für die regionalen Rollouts in vollem Gange. Diese Phase soll mit dem Go Live der letzten Vertriebsregion und der Anbindung zusätzlicher Futtermittelwerke, Saatgutaufbereitungsanlagen und einem Silostandort in Rostock bis April 2010 abgeschlossen werden.

Anpassungen notwendig

Die Geschäftsprozesse der HaGe werden von SAP im Standard allerdings nicht ausreichend abgedeckt. "Die Agrarwirtschaft verfügt über höchst komplexe Lieferketten und Einkaufs- und Verkaufsprozesse, die mit Hilfe der IT abgebildet werden müssen", sagt Heino Müller, Projektleiter der HaGe. Volatile Agrarmärkte erfordern insbesondere im Handelsgeschäft umfangreiche und detaillierte Analysemöglichkeiten, um kurzfristig den Erfolg von langfristigem und damit risikoreichem Handeln feststellen und analysieren zu können.