Standish Group will praxisnahe Bewertung

Marktforscher untersuchen Gesamtkosten von High-end-Servern

19.11.1999
MÜNCHEN (CW) - Eine aktuelle Studie der Standish Group aus Massachusetts bewertet Installationen von High-end-Servern unter dem Gesichtspunkt der Total Cost of Ownership (TCO). Ziel der Untersuchung ist es, möglichst praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen, die über die Aussagekraft abstrakter Benchmarks hinausgehen.

Insgesamt wurden 151 Interviews geführt, um Detailinformationen über den Betrieb der Systeme von Compaq (Digitals "Tru-64"-Cluster und Tandems "Himalaya"), Hewlett-Packard (Cluster), IBM ("Parallel Sysplex") und Sun (Cluster) zu gewinnen. Ein Fazit vorweg: Jede Installation besitzt Besonderheiten, es existieren jedoch auch vergleichbare Merkmale. Bei einer Gegenüberstellung kommt es stets darauf an, eine objektive Bezugsbasis zu finden.

Die Marktforscher definieren zu diesem Zweck mit der "Standish Transaction Per Second" (STPS) eine Maßeinheit für die Transaktionsleistung eines Server-Systems, die unternehmenskritische Anwendungen stark berücksichtigt und damit eine hohe Realitätsnähe garantieren soll. Beim Verhältnis der Gesamtkosten der untersuchten Systeme zur STPS-Rate liefern die Sun-Rechner mit 0,4 Cent den günstigsten Wert, während sich die Großrechner-Cluster von IBM (Parallel Sysplex) mit 1,7 Cent als wesentlich kostspieliger erweisen (siehe Grafik).

Setzt man die Kosten, die entstehen, wenn das System heruntergefahren werden muß, in Relation zur STPS-Zahl, schneidet das Himalaya-System besonders günstig ab. Je höher die angenommenen Verluste je entgangene Transaktion sind - die Standish Group sieht 100000 Dollar pro Minute im Börsenumfeld als realistisch an -, um so größer ist der Vorsprung der Tandem-Lösung. Als Ursache sehen die Analysten das gelungene Hochverfügbarkeits-Design und Anwendungen an, deren Betrieb nur wenig Personal voraussetzt.

Ist reine Geschwindigkeit gefragt, führen die Systeme aus dem Hause Sun die Riege an. Sysplex-Maschinen von IBM glänzen durch eine niedrige Ausfallzeit, ihr Betrieb erweist sich jedoch aufgrund des hohen Personalbedarfs als relativ kostspielig. Die Basiskosten für die Cluster von Hewlett-Packard liegen niedrig. Anwendungen besitzen dort jedoch eine hohe Komplexität.