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Marktforscher erwarten Desktop-Linux-Wachstum im Mittelstand

14.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die auf kleine und mittelständische Anwender spezialisierte New Yorker Beratungs- und Marktforschungsfirma AMI Partners erwartet, dass die Akzeptanz von Linux als Desktop-Betriebssystem das Wachstum des Open-Source-Betriebssystem auf dem Server in den kommenden fünf Jahren überholen wird. Die gemittelte jährliche Wachstumsrate (CAGR) für Desktop-Linux soll demnach im Zeitraum von 2003 bis 2008 bei 39 Prozent liegen, für Server-Linux bei 34 Prozent.

Damit läge der Mittelstand beim Linux-Einsatz vor dem Gesamtmarkt, wenn man die AMI- mit aktuellen Zahlen der IDC in Relation setzt. Die Marktforscher aus Framingham, Massachusetts, hatten Ende 2004 erklärt, der Markt für neue und wieder verwendete PCs unter Linux werde bis 2008 auf zehn Milliarden Dollar Umsatz und 17 Millionen Geräte wachsen und dann eine installierte Basis von 42,6 Millionen Einheiten - laut IDC mit einer CAGR von 30 Prozent.

AMIs "Worldwide SMB Linux Forecast" postuliert ferner, dass die Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen mit Linux von 1,2 Millionen im Jahr 2003 bis 2008 auf 2,7 Millionen steigt. Dann sollen insgesamt 4,2 Prozent der weltweiten KMUs mit PCs im Einsatz das quelloffene Betriebssystem nutzen im Vergleich zu 2,6 Prozent für 2003.

Linux auf dem Desktop käme den Auguren zufolge 2008 dann auf einen Marktanteil von sechs Prozent und würde damit bei kleinen und mittleren Unternehmen mit der Server-Nutzung von Linux gleichziehen. Dies legt nahe, dass kleine und mittlere Unternehmen Linux deutlich weniger auf Servern einsetzen als der Gesamtmarkt. IDC beziffert den Linux-Anteil an den weltweiten Server-Auslieferungen für 2003 mit 15,6 Prozent und erwartet für das Jahr 2008 bereits einen Anteil von 25,7 Prozent.

Laut AMI sind die wichtigsten Faktoren für mehr Linux-Nutzung bei kleinen und mittleren Anwendern die steigenden Kosten für IT-Produkte und -Dienstleistungen, der Trend zu offenen Standards, das Bestreben, sich nicht zu eng an einzelne Anbieter zu binden, Vorgaben der öffentlichen Hände und deren Linux-Einsatz in Europa und Asien sowie Rückendeckung für Linux von namhaften Anbietern wie IBM, Hewlett-Packard, Red Hat und Novell. (tc)