Markt für Machine-to-Machine-Communications vor dem Sprung

22.06.2006
Nach Anlaufschwierigkeiten soll das Segment in Westeuropa von drei Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis 2010 auf ein Volumen von 19,8 Milliarden Dollar anwachsen, prognostiert IDC in einer aktuellen Studie.

Brian Troelsen, Senior Research Analyst bei IDC, ist sich sicher: "Der westeuropäische Markt für Machine-to-Machine- (M2M-)Communications weist ein hohes Potenzial auf." Die meisten Kinderkrankheiten des Marktes für direkte drahtlose Kommunikation von Gerät zu Gerät seien inzwischen richtig adressiert worden. Gleichzeitig begännen die Anbieter, erste Zeichen dafür erkennen, dass das versprochene Marktpotenzial erreicht werden kann. Als erste Wachstumstreiber sieht Troelsen unter anderem eine Regulierung für automatische Messungen und die rückläufigen Preise für die Datenübertragung sowie für RFID-Etiketten.

"Machine-to-Machine-Communications deckt viele Aspekte ab, wobei das automatische Ablesen von Messinstrumenten, RFID-Lösungen und Flottenkontrollsysteme die häufigsten Nutzungsformen sind. Im Prinzip sind der Phantasie jedoch kaum Grenzen gesetzt," erklärt der IDC-Analyst.

Um ihre Marktchancen zu nutzen, sollten Hersteller eine integrierte Machine-to-Machine-Lösung anbieten, rät der Verfasser der Studie "Machine-to-Machine Communications in Western Europe, 2005 - 2010". Insbesondere wenn es um größere und komplexe Aufgaben geht, seien die Anwender auf der Suche nach End-to-End-Lösungsanbietern, die den eingehende Datenstrom in Backend-Systeme integrieren und interne Prozesse entsprechend gestalten können. Da die Lösungen Software, Hardware und Kommunikation umfassen, seien sowohl Systemintegratoren, Hardwarehersteller als auch Kommunikationsdienstleister gefragt, so Troelsen.

Die verschiedenen Anbietergruppen befinden sich laut IDC in einem erbitterten Kampf um die Herrschaft in dem neuen Marktsegment. Aktuell hätten die Systemintegratoren wegen ihres Verständnisses von Geschäftsprozessen, die ein Kernelement der meisten Machine-to-Machine-Implementierungen darstellen, einen leichten Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, erklärt Troelsen. Hardwareanbieter und Telcos seien jedoch bemüht, sich ähnliche Kenntnisse anzueignen. (mb)