Marketing by Birne Héléne

16.11.1984

Die hundert Euphoristen, die im vergangenen Jahr den Btx-Kongreß der IBM belebten, fehlten heuer zur Teilnehmerzahl 800. Sie hatten anno 83 noch das aluminium-glitzernde (T)Raumschiff des ICC mit hochgespannten Erwartungen und Spaß am blauen Dunst des Marktführers angereichert. Abonnentenpublikum machte sich letzte Woche im innovativen Ambiente des Berliner Kongleßgebäudes breit: Für Theaterdirektoren wie für die Stuttgarter die Brot- und Butterkunden, sicher jedoch kein Erfolgserlebnis für die Protagonisten des zweiten Neukundenspektakels. immerhin wurden stattliche Preise verlangt. Beim mittäglichen Nachtisch entringt sich dann der erhellende Seufzer:" Was die IBM macht, macht sie mit Birne Héléne."

So hat der Kongreßalltag, just zu dem Zeitpunkt, da die Teilnehmerzahlen die Endgerätehersteller überfordern und selbst die Kaufhäuser keinen Fernsehapparat mehr ohne Cept-Decoder anbieten sollten, das Renommierprojekt eingeholt, Auch nicht anders als zur Feier der Hannover-Messe, nur viel langweiliger, spulten sich die Demos ab. Nicht weniger unscharf fiel die Zielgrüppchen-Bestimmung der allzu routinierten Veranstalter aus: Der Uralt-EDV-Leiter saß wenig interessiert neben dem PC-Einsteiger, der wiederum gequält der MVS-Stairs-Terminologie nicht gewachsen war.

Übrigens ist ein Btx-Projekt nicht anders zu handhaben als ein EDV-Projekt, und IBM hat jetzt auch wirklich seinen selbst entwickelten Decoder, der ist anders als der von Loewe und anders als Mupid und vom FTZ schon zugelassen. Wer hätte das gedacht?