Neue Lobby-Gruppe

Mark Zuckerberg kämpft für Einwanderungsreform in den USA

12.04.2013
Facebook-Gründer und Milliardär Mark Zuckerberg will stärker in der US-Politik mitmischen.

Dazu gründete er gemeinsam mit anderen bekannten Persönlichkeiten aus der Technologie-Welt die Organisation Fwd.us, wie er am Donnerstag in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung "Washington Post" schrieb. Der Name fwd kürzt das englische "forward" - voran - ab. Er wolle sich insbesondere für eine Reform der Einwanderungsgesetze einsetzen sowie für Investitionen in Forschung und Mathematik- und Naturkundeunterricht an Schulen, schrieb Zuckerberg.

Die heutige Wirtschaft baue nicht mehr auf Ressourcen wie Öl, sondern auf dem Wissen der Menschen auf. Daher müssten die USA die talentiertesten Menschen ins Land holen. Doch für sie gebe es nicht genug Visa. "Für ein Land von Einwanderern haben wir seltsame Einwanderungsgesetze", erklärte Zuckerberg. Eine Reform solle auch den Millionen illegaler Einwanderer in den USA eine Möglichkeit bieten, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Diese Forderung lehnen Konservative strikt ab.

Andere befürchten dagegen, das Einmischen in die Politik könne sich als Boomerang erweisen. Einwanderungspolitik ist ein heftig umkämpftes Thema. "Das ist nicht ohne Risiko", sagte ein ehemaliger Mitarbeiter von Demokraten-Führer Harry Reid der "Financial Times". Frühere Versuche der Technologie-Branche für gemeinsame Lobbygruppen seien gescheitert, notierte die Zeitung.

Mark Zuckerberg wagte sich bereits mit Auftritten mit US-Präsident Barack Obama und einer Millionenspende für Schulen im US-Bundesstaat New Jersey auf die politische Bühne. Neben Zuckerberg als Zugpferd sind unter anderen Yahoo-Chefin Marissa Mayer, Google- Verwaltungsratschef Eric Schmidt und die Wagniskapitalgeberin Mary Meeker mit an Bord. Zuckerbergs Kollegin in der Facebook-Führungsriege, die Managerin Sheryl Sandberg, wurde nicht erwähnt. Sie sorgte mit einem Buch über die Karrierechancen von Frauen für Wirbel. Daher werden ihr auch politische Ambitionen nachgesagt. (dpa/tc)