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Marconi überrascht mit guten Zahlen

28.11.2005
Der britische TK-Ausrüster meldet kurz vor dem Ausverkauf an Ericsson ein Umsatz- und Ergebnisplus.

Marconi verbesserte im Ende September abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal 2006 das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum von minus zwei Millionen auf plus sieben Millionen Pfund (rund 10,2 Millionen Euro). Unter dem Strich erzielte der britische TK-Ausrüster einen Nettogewinn von fünf Millionen Pfund (7,3 Millionen Euro), verglichen mit einem Minus von sechs Millionen Pfund im Vergleichsquartal 2004/5.

Hauptgrund für das gute Ergebnis waren die im Zuge der laufenden Restrukturierung um elf Prozent auf 89 Millionen Pfund gesunkenen Betriebskosten. Außerdem gelang es dem Unternehmen im Berichtszeitraum, die Umsätze im fortgeführten Geschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,2 Prozent auf 312 Millionen Pfund (456,6 Millionen Euro) zu steigern.

Der Telecom-Ausrüster Telefon Ericsson hatte vor vier Wochen angekündigt, große Teile von Marconi einschließlich der Markenrechte für 1,2 Milliarden britische Pfund (umgerechnet 1,8 Milliarden Dollar) zu übernehmen. Im Rahmen des Deals wechseln der Bereich Optische Netze, ein Großteil des Segments Zugangsnetze sowie Teile des Datennetz- und Servicegeschäfts zu dem schwedischen Konkurrenten. 20 Prozent der Belegschaft sollen entlassen werden.

Die Überreste von Marconi werden in Telent umbenannt, anschließend versucht das Unternehmen sein Glück als Dienstleister für Carrier und Unternehmenskunden.

Das britische TK-Unternehmen hatte Ende der 90er-Jahre zu stark expandiert und schrammte nach dem Einbruch der Märkte nur haarscharf am Zerfall vorbei, bevor es verschlankt auf den Markt zurückkehrte. Verstärkte Zweifel an Marconis Fähigkeit, eigenständig zu überleben, waren Anfang des Jahres aufgekommen, als der Anbieter bei der wichtigen Ausschreibung für die technische Aufrüstung des BT-Netzes unberücksichtigt blieb. (mb)