President nimmt Auszeit

Manugistics' Verluste wachsen

05.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Die US-amerkanische Softwarefirma Manugistics verbuchte im ersten Geschäftsquartal 2003 (Ende: 31.Mai) erneut einen hohen Verlust. Dass der Aktienkurs dennoch leicht anstieg, führen Marktbeobachter auch auf den Rückzug von President Richard Bergmann zurück.

Das Nettodefizit des Supply-Chain-Spezialisten stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 23,4 Millionen auf 27,1 Millionen Dollar. Auf operativer Basis wies das Unternehmen ein Minus von 18,4 Millionen Dollar aus, und der Quartalsumsatz verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp ein Fünftel auf 74,6 Millionen Dollar. Dabei traf es die Softwareschmiede vor allem in ihrem Kerngeschäft: Der Umsatz im Bereich Softwarelizenzen sank um 46 Prozent auf 24,5 Millionen Dollar, während die Serviceeinnahmen mit 26,7 Millionen Dollar nahezu gleich blieben.

Als Ursache für die schlechten Zahlen führte Manugistics zum einen die allgemeine Zurückhaltung der Kunden an, räumte jedoch auch ein, dass eine Reihe bereits erfolgter Bestellungen wieder zurückgenommen worden waren.

Seit Anfang Juni verfolgt das Unternehmen nun einen drastischen Sparkurs. Ziel ist es, die Betriebskosten in den nächsten zwölf Monaten um über 40 Millionen Dollar zu senken. Dies bedeutet unter anderem, dass zwölf Prozent der Belegschaft oder 180 Mitarbeiter entlassen werden.

Die Bekanntgabe dieser Maßnahmen sowie die nicht näher erläuterte Auszeit ("personal leave of absence") von Manugistics'' President Bergmann konnten anscheinend die Aktienmärkte ein wenig beruhigen. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses kletterte der Aktienkurs von rund fünf auf über sechs Dollar. (rs)

Abb: Manugistics Corp.

Abwärtstrend vorerst gestoppt: Die Aktie des SCM-Anbieters hatte in den vergangenen sechs Monaten mehr als drei Viertel ihres Wertes eingebüßt. Quelle: Yahoo