System übersetzt Zeichnungen automatisch in digitales Format:

Manuelle Speicherung wird überflüssig

13.02.1987

MÜNCHEN (CW) - Ein System mit dem Zeichnungen beliebiger Art automatisch erfaßt und in ein digitales Format Übersetzt werden können hat Cadix, Ottobrunn bei München, jetzt vorgestellt. Neu an diesem Verfahren sei, die Umsetzung der Zeichen nicht nur in Raster, sondern auch in Vektoren, wodurch die Weiterverarbeitung auf CAD-Systemen möglich werde.

Entwickelt wurde dieses System von der Cadix Inc. in Japan mit dem Ziel, einem spezifischen Problem des CAD/CAM-Marktes zu begegnen: Bislang konnten manuell angefertigte Zeichnungen nur gespeichert werden, indem sie am Zeichentisch digitalisiert oder am CAD/CAM-Computer nachkonstruiert wurden. Bei dem knapp 600 000 Mark teuren System mit der Bezeichnung RX 5001 werden Zeichnungen, Pläne, Landkarten oder auch Freihandskizzen bis zum Format DIN A0 über einen Scanner eingelesen und digitalisiert. Diese Daten können dann in eine relationale Datenbank eingespeichert oder auf Magnet-Träger für andere Computer wie CAD-Anlagen ausgegeben werden.

Im Kaufpreis enthalten sind ein linearer Scanner mit einer Auflösung von 400 Punkten pro Zoll (Format A6 bis A0) und der Zentralprozessor mit Arithmetik- und I/O-Prozessor; als Datenverarbeitungseinheit fungiert ein Image-Prozessor mit 32 MB RAM. Als externe Speichereinheiten dienen ein Diskettenlaufwerk mit 1,2 MB, ein Winchester-Laufwerk mit 20 MB Speicher, des weiteren eine optische Platte mit 3,6 GB, erweiterbar auf 90 GB, eine Festplatte mit 330 MB sowie ein Magnetband mit 6250 mal 2400 Bit pro Zoll. Der Käufer erhält außerdem eine Bedienungskonsole mit 14 Zoll und einen Farbgrafik-Bildschirm mit 22 Zoll.

Als Hauptkunden sieht Cadix-Geschäftsführer Peter Lewinsky in erster Linie große CAD-Anwender sowie die Unternehmen und Institutionen, deren Datenarchiv sehr oft aktualisiert werden muß. Klein- und Mittelbetrieben offeriert Cadix eine besondere Dienstleistung: Im neu eröffneten Service-Center in Ottobrunn können Zeichnungen aller Art vektorisiert werden. Das Ausgabeformat wird in Abhängigkeit des Kundencomputers festgelegt; für alle gängigen CAD-Systeme (CA-DAM, Intergraph, Calma, Calcomp, Computervision, Iges, Gerber, Binary) ist dies bereits möglich. Der Auftraggeber erhält seine umgewandelten Daten auf Magnetband zurück. Dabei sind die Service-Kosten so bemessen, daß man für eine mitteldichte DIN-A1-Zeichnung etwa 200 Mark bezahlen muß.

Von der Niederlassung in Ottobrunn aus erfolgt die Vermarktung des Systems innerhalb Europas und in den Nahen Osten. Nach Angaben von Lewinsky kann das System RX 5001 mit der IBM- und DEC-Welt kommunizieren. Auch soll der Anschluß von Workstations. anderer Hersteller wie Apollo möglich sein.

Das Farbgrafik-Terminal SF4208 hat die Tektronix GmbH in Köln als Ergänzung zu ihrer Terminalserie 4200 herausgebracht. Es ist geeignet für den Einsatz in Produktionsumgebungen. Das Terminal verfügt über eine Bildschirmdiagonale, von 33 Zentimetern, die Auflösung beträgt 640 mal 480 Pixel. Es kann 16 Farben aus einer Palette von 64 darstellen. Der Systemspeicher umfaßt 512 KB und kann bis auf 1,5 MB erweitert werden. Das SF4208 ist VT100-kompatibel; alphanumerische Kompatibilität mit VT200 soll ab Mitte des Jahres zur Verfügung stehen.