Rationalisierungskuratorium stellt fest:

Mangelnde Eignung häufig nicht erkannt

02.12.1983

MAINZ-ESCHBORN (pi) - Beim Umsteigen auf EDV übersehen die Unternehmer und sogar ihre Fachberater häufig, daß die Mitarbeiter den neuen Möglichkeiten fachlich nicht gewachsen sind. Dieses Fazit zog Herbert Müller auf einem EDV-Berater-Kongreß in Mainz.

Der Geschäftsführer des Rationalisienungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW) vertritt die Ansicht, daß diese Weiterbildungslücke mit dem zunehmenden Trend zum Personal Computer und zur Textverarbeitung ein ernsthaftes Hindernis für den EDV-Einsatz und für betriebliche Abläufe darstellt: "Die systematische innerbetriebliche Weiterbildung ist genauso wichtig wie die Hard- und Software."

Für rund 3000 Beratungen pro Jahr setze das RKW Angaben Müllers zufolge 580 freiberufliche Berater ein und sorge auch für die fachliche Weiterbildung von Beratern. Zudem organisiere das Kuratorium Weiterbildungsmaßnahmen mit jährlich 36 000 Teilnehmern.

Auf EDV-Probleme bezögen sich zehn Prozent der Beratungen. "Regelrecht zur Hilfe gerufen" werde das RKW von Kleinbetrieben, die durch die Fülle der angebotenen Hard- und Software oder durch zu groß dimensionierte Anlagen überfordert seien. Dagegen ließen sich mittlere Betriebe bei der Einführung von neuen EDV-Prozessen durch RKW-Berater unterstützen und hätten meist klare EDV-Vorstellungen.