Meta Group sagt schwere Zeiten voraus

Mangel an Netzspezialisten wird noch größer werden

10.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Netzwerkspezialisten mit Internet-Know-how werden in den nächsten Jahren in Europa zu den meistgesuchten Mitarbeitern gehören, wenn man einer Studie der Meta Group Glauben schenken darf.

Die Klagen über den Mitarbeitermangel in der IT-Industrie werden immer lauter. Die vielen Stellenanzeigen, Rekrutierungsmessen, Online-Angebote und die Hochkonjunktur bei den Headhuntern sind deutlicher Beleg für die gegenwärtigen Probleme. Überraschend ist allerdings, daß die genannten Maßnahmen auch mittelfristig keine Besserung versprechen. Das prognostiziert zumindest die Meta Group.

Die Analysten gehen von einem starken Mangel an Netzwerkfachleuten aus, der vor allem in Europa existiere und sich noch verschärfen werde. Meta Group spricht von einer "Unterversorgung" an Netzprofis von 20 bis 25 Prozent. Auch wenn die europäischen Staaten künftig kräftig in Umschulung und Fortbildung investieren werden, bleibt der Mangel bestehen. 2001 soll es sogar 40 Prozent weniger Netzexperten geben, als gebraucht würden. Die Unterversorgung werde bis ins Jahr 2005 anhalten. Die zahlreichen Internet und E-Commerce-Projekte führen demnach dazu, daß die Netzprofis mit der Arbeit nicht nachkommen werden, ebensowenig Staat und Wirtschaft mit der Ausbildung von neuen Mitarbeitern.

Aufgrund dieses Mangels prognostiziert die Meta Group unter anderem folgende Trends: Unternehmen werden verstärkt Netzaktivitäten outsourcen. Das Personalwesen wird einheitliche Standards bezüglich Gehälter und Einstellungskriterien entwickeln. Arbeitgeber werden stärker in die Weiterbildung investieren müssen.