Computereinsatz in der Schule:

Mangel an geeigneten Informatiklehrkräften

25.11.1983

ZUG (sg) - Die zunehmende Bedeutung der Informations- und Datentechnik, die die Frage nach der Integration der Informatikausbildung in das gegenwärtige Schulsystem mit immer stärkerer Priorität stelle, unterstrich Professor Carl A. Zehnder von der ETH Zürich. Zehnder sprach vor über 200 Teilnehmern, darunter Lehrer, Ausbildungsverantwortliche in der Privatwirtschaft und Vertreter der Erziehungsdirektionen anläßlich einer Tagung des Klett und Balmer Verlags zum Thema "Computer und Bildung".

Während die Computeranwender nur bedingt einer eigentlichen Spezialausbildung bedürfen, ist diese für EDV-Fachleute grundlegend. In der Schweiz herrscht auf dem Gebiet ein ausgesprochener Nachholbedarf. Denn Hauptfachinformatiker werden zwar bereits an verschiedenen

Hochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten ausgebildet, doch bieten Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschulen nach wie vor Informatik nur im Nebenfach an.

Die mittlerweile wenigstens bestehende, breite Einführung in die Informatik an den Berufsschulen, gefolgt von Spezialkursen, die zu eidgenössisch anerkannten Fachprüfungen für EDV-Programmierer und -Analytiker führen, ist da nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein wert. Laut Professor Zehnder stellt sich auf dem Gebiet der Informatik zukünftig vor allem die Frage nach guten Lehrkräften, die ihr Wissen auch an Schüler und nicht nur Studenten weiterzugeben vermögen.