Managern fehlt ethische Kompetenz

04.03.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Werte im Unternehmen sind nach Bilgris Erfahrungen vor allem für Mittelständler ein wichtiges Thema. Die Firmengründer fragen sich, wie sie ihre Philosophie an die Nachfolger weitergeben können. "Hier greift der Grundsatz "Exempla maiorum" (Beispiel der Größeren): Führungskräfte definieren Werte wie Integrität für sich und entwickeln Wege, diese zu leben. Durch ihr Vorbild lernen die Mitarbeiter. Wichtig sei die Fähigkeit, etwas von anderen anzunehmen. Nur dann funktioniere Teamarbeit.

Der Alltag in den Unternehmen sehe aber oft anders aus: In langen Sitzungen werden immer wieder die gleichen Positionen ausgetauscht, keine Seite ist bereit, das Argument des Gegenübers anzunehmen. Hier sei ein guter Gesprächsleiter gefragt. Bilgri empfiehlt, Rituale als "Gerüst für den positiven Umgang miteinander" einzuführen. Ob es nun ein gemeinsames Frühstück eines Teams ist oder die Regel, dass sich die Teilnehmer nach einer Sitzung fünf Minuten Zeit nehmen, um über die Ergebnisse nachzudenken - oft geben solche Rituale den Mitarbeitern Orientierung.