Wenn überhaupt etwas gemacht werde, dann eher technische Absicherung - aber das sei zu wenig, sagt Schurgers im Interview mit dem Magazin "Business-Punk". Informanten, eingeschleuste Agenten und menschliche Quellen seien die entscheidenden Punkte.
Aus Sicht des Security-Experten gehen Führungskräfte in der Öffentlichkeit viel zu unbedarft mit Firmengeheimnissen um. "Gehen Sie mal in die Business-Lounge der Lufthansa. Kaum sitzen Sie da drin, schon können Sie sich gar nicht mehr retten vor all den Interna und Details - mir dreht sich da der Magen um", so Schurgers. Einige Geheimdienste setzten bereits reisende Agenten ein, die einfach den ganzen Tag im Flugzeug, in Zügen oder Business-Lounges sitzen und zuhören. Das sei "wahnsinnig effektiv".
Oft werde den Führungskräften auch das eigene Ego zum Verhängnis. Je höher Menschen in der Hierarchie kämen, desto eitler würden sie - und desto einfacher sei es, sie auszuhorchen, argumentiert Schurgers: "Ein Top-Manager, irgendwo allein im Ausland, einsam, keiner kümmert sich um ihn - wenn Sie den richtig anpacken, redet und redet und redet der. Und merkt es nicht."