Mammutkonsolidierung gegen Krise

15.09.2005
Von Katharina Friedmann

Nach Aussagen von Ganswindt sind lediglich etwa 15 Prozent der Gesamtfunktionalität innerhalb des Airline-Bündnisses so individuell, dass sie nicht zu harmonisieren wären. Bereiche, in denen sich auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten offenbaren, habe sich das zu Spitzenzeiten 120-köpfige Projektteam gesondert vorgeknöpft, um dort eine Harmonisierung herbeizuführen. Auch in Zukunft sei nicht auszuschließen, dass sich Themenblöcke etwa aufgrund unterschiedlicher Rechtsräume nicht aufeinander abstimmen lassen, fährt Ganswindt fort. "Wichtig ist nur, dass die künftige IT-Plattform in der Lage ist, diese abzubilden."

Best-of-Breed-Ansatz

Die neue Plattform soll sich aus den für den jeweiligen Einsatzzweck am besten geeigneten Technologien zusammensetzen. "Dabei wird es sich um ein buntes Spektrum von modernen Middleware-Techniken bis hin zu dem klassischen, gut zwanzig Jahre alten IBM-Betriebssystem TPF handeln", erläutert der Lufthansa-CIO den geplanten Best-of-Breed-Ansatz. Das Management einer solchen Mixtur - zusammen mit der Sicherstellung einer 99,95-prozentigen Verfügbarkeit der Systeme - sei eine Aufgabe, der nur wenige Provider gewachsen seien.

Entsprechend zäh gestalteten sich die Verhandlungen mit potenziellen Dienstleistern und Anbietern. Nach gut eineinhalb Jahren ist die Frage nach dem Lieferanten für die Common IT Platform der Star Alliance nun geklärt: Den Zuschlag erhielt der spanische Global- Distribution-Systems-Anbieter (GDS) Amadeus. "Die Plattform sollte von einem Airline-unabhängigen Betreiber zur Verfügung gestellt werden", so lautet die offizielle Begründung für die Entscheidung zuungunsten der Lufthansa-Tochter Lufthansa Systems (LHS).