Windows 10 Sicherheit

Malware entfernen, PC retten

31.07.2016
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.

Schritt 6: System-Wiederherstellung

Wenn Sie die Malware nicht entfernen können oder Ihr System weiterhin nicht so funktioniert wie es soll, sollten Sie Windows neu installieren. Allerdings sollten Sie zuvor alle wichtigen Daten auf einem externen Speichermedium sichern. Wenn Sie per Client (zum Beispiel Outlook oder Windows Mail) auf Ihre E-Mails zugreifen, denken Sie auch daran, die Einstellungen und Nachrichten zu sichern. Zudem ist ein Backup aller wichtigen Treiber empfehlenswert - auch hierfür stehen kostenlose Tools zur Verfügung wie beispielsweise Double Driver. Sollten Sie Windows nicht zum Laufen bringen oder aus einem anderen Grund kein Backup durchführen können, versuchen Sie mit einem Tool wie Hiren’s BootCD auf Ihre Dateien zuzugreifen.

Ist das Backup erledigt, installieren Sie Windows 10, 8 oder 7 mit Hilfe der mitgelieferten Installations-Disc oder einer Image-Datei. Falls Ihr PC ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen unterstützt, können Sie auch das nutzen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie das anstellen sollen, werfen Sie einen Blick in Ihre Bedienungsanleitung, kontaktieren Sie den Hersteller - oder fragen einfach Google.

So halten Sie Ihren Windows PC sauber

Damit Ihr Windows-PC künftig vor Malware und anderen Schädlingen verschont bleibt, sollten Sie auf jeden Fall eine Echtzeit-Antivirus-Lösung einsetzen. Dabei muss es sich nicht zwingend um zahlungspflichtige Software handeln - diverse Anbieter wie beispielsweise Avast, Panda oder Comodo bieten zuverlässige, kostenlose Lösungen an, inzwischen oft auch speziell für Windows 10.

Neben der Installation einer traditionellen Antivirus-Software sollten Sie auch den Einsatz des kostenlosen Service von OpenDNS in Betracht ziehen, um potenziell gefährliche Webseiten zu blockieren. Wenn Sie - aus welchen Gründen auch immer - regelmäßig in dubiosen Web-Arealen unterwegs sind, könnte die Ausführung des Browsers im sogenannten "Sandbox"-Mode eine Lösung darstellen: Dies verhindert, dass sich Malware und andere Schädlinge in Ihrem Windows-System ausbreiten können. Eine solche Sandbox-Funktion bietet zum Beispiel die Antivirus-Lösung von Comodo - eine andere Möglichkeit liegt in der Nutzung von Tools wie zum Beispiel Sandboxie.

Wenn Sie Ihr System erfolgreich von Schadsoftware befreit haben, ist die Arbeit längst nicht getan: Überprüfen Sie unbedingt sämtliche Online-Accounts (soziale Netzwerke, Banking, E-Mail, etc.) auf verdächtige Aktivitäten und ändern Sie Ihre Passwörter - diese könnten durch die Malware kompromittiert worden sein. Sollten Sie ein automatisches Backup-System einsetzen, überprüfen Sie die Wiederherstellungspunkte auf Malware-Befall. Im Zweifel sollten Sie in Erwägung ziehen, alle alten Backups zu löschen, um das Risiko einer Neuinfektion zu minimieren.

Ganz generell gilt - egal ob Windows 7, 8 oder 10: Halten Sie die Software - insbesondere die von Microsoft und Adobe - immer auf dem aktuellen Stand und versichern Sie sich, dass das automatische Herunterladen und Installieren von Windows Updates aktiviert ist. Wenn Sie sich mit diesen Einstellungen nicht wohl fühlen, aktivieren Sie lediglich den automatischen Download und wählen selbst, welche Updates installiert werden sollen.

Höchstwahrscheinlich sind Sie auf diesen Artikel gestoßen, weil Ihr Rechner in akuter Notlage ist. Sollten Sie ein neues System einrichten wollen oder einfach tiefgehendere Infos zu sicherheitsrelevanten Tools benötigen, erfahren Sie in unserem Tecchannel-Workshop, wie Sie einen Windows PC in zehn Schritten zur Security-Festung machen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation pcworld.com.