Internationaler IT-Betrieb

Make or Buy der IT-Betreuung?

01.12.2009
Von 

Torsten Gründer ist Outsourcing-Experte, Fachbuchautor und Hochschuldozent. Seit fast 20 Jahren berät er Unternehmen bei der Ausgestaltung, Durchführung und Optimierung ihrer IT-Outsourcing-Vorhaben. Mit der GRÜNDER Consulting GmbH gründete er die erste Outsourcing-Spezialberatung und entwickelte das OMIT-Referenzmodell, eine Projektmanagementmethode zur erfolgreichen Umsetzung von Outsourcing-Projekten.

 

 

 

 

Dezentral: Flexible Selbstversorger vor Ort

Das dezentrale Modell ist gekennzeichnet durch eine weitgehende Autonomie der Landesgesellschaften in IT-Angelegenheiten, die zum Teil bis in einzelne Standorte reicht. Typisch ist das Prinzip der IT-Selbstversorgung. IT-Budgets sind konsequent lokal zugewiesen. Der wichtigste Vorteil des dezentralen Modells ist eine hohe Flexibilität, denn IT-relevante Entscheidungen können schnell und bedarfsnah getroffen sowie umgesetzt werden. Die Standorte verfügen selten über eigenes IT-Fachwissen. Sie werden von kleinen, regionalen IT-Dienstleistern beliefert, zu denen meistens ein lockeres Vertrags-, aber auch ein starkes Abhängigkeitsverhältnis besteht.

Der Autonomie der Landesgesellschaften steht häufig eine personell und finanziell sparsam ausgestattete und schwache zentrale IT-Organisation gegenüber. Eine unternehmensweite effiziente IT mit Prozess- und Technologiestandards, Sicherheit sowie Transparenz lässt sich so kaum umsetzen. Kennzeichnend für das dezentrale Modell sind gewachsene, stark heterogene und tendenziell riskante IT-Strukturen. Die Kostenbetrachtung fällt ambivalent aus. In Niedriglohnländern sind beispielsweise Netzservices und Entwicklungsleistungen vor Ort günstig verfügbar. Allerdings können die Organisationen beispielsweise keine Mengenrabatte beim Einkauf ausschöpfen.

Die Praxis zeigt einen Trend zum zentralen Modell (siehe nächste Seite).