Studie erwartet für 1993 ein Volumen von 3, Milliarden Dollar

Maintenance: Boom bei mobiler Kommunikation sorgt für Gewinn

04.05.1990

LONDON (CW) - Die Wartungsindustrie kann sich in Vorfreude die Hände reiben. Eine Studie des Marktforschungs-Unternehmens Frost & Sullivan sagt nämlich in Westeuropa hohe Wachstumsraten für die Maintenance von Kommunikationsanlagen voraus.

Schätzungen der englischen Analysten zufolge wird das Gesamtvolumen dieser Marktnische bis zum Jahr 1994 auf 3,8 Milliarden Dollar ansteigen. 1988 lag der Umsatz der Branche, so die Studie, noch bei 2,1 Milliarden Dollar. Verbucht zur Zeit noch der Bereich Fernmelde-Vermittlungstechnik mit 41 Prozent den Löwenanteil im Wartungsgeschäft für sich, wird dieser Anteil in den nächsten Jahren deutlich sinken. Die modernen Telecom-Anlagen sind nämlich weniger anfällig und leichter instand zu halten.

Mehr Reibach macht die Maintenance-Industrie dagegen in Zukunft mit den Bereichen Mobil- und Datenkommunikation. Sie nahmen in der Vergangenheit 20,5 beziehungsweise 10,6 Prozent des Geschäfts für sich ein, werden aller laut Frost & Sullivan bis 1993 zusammen den Marktanteil der Fernmelde-Vermittlungstechnik überflügeln. Trotz der zunehmenden "Reparaturarbeiten" in der Datenkommunikation besteht für die Experten aber kein Zweifel daran, daß die Mobilkommunikation bald die höchsten Wachstumsraten erzielen dürfte, weil neue Arten von Mobilfunk, Personenrufsystemen und individueller Kommunikation eingeführt werden.

Selbst für die verschiedenen europäischen Länder haben die Marktforscher Prognosen ermittelt. So soll das Wachstum der Wartungsbranche in Belgien am langsamsten verlaufen, weil der Telecom-Markt dort erst sehr spät für die Konkurrenz geöffnet wurde. In Großbritannien rechnen die Insider wegen der besonders starken Konkurrenz mit einem gebremsten Aufschwung. Positiv werden dagegen die Aussichten für Frankreich, die Bundesrepublik und Italien bewertet. Absoluter Spitzenreiter, so die Studie, wird jedoch die private Telefonica in Spanien sein, die derzeit stark bemüht ist, für die heimische Wirtschaft die notwendige Infrastruktur zu schaffen.

Die Kundenschar der Maintenance-Gilde führen mit einem Anteil von 26 Prozent die Produktionsbetriebe an, gefolgt von Banken und Finanzinstituten mit 17 Prozent. Auch für die kommenden Jahre prognostiziert die Studie ein Übergewicht der Produktionbetriebe, die rund eine Milliarde Dollar zum Wartungsgeschäft beitragen dürften.

Unter den Anbietern werden weiterhin die Systemenlieferanten die erste Geige spielen. An zweiter Stelle rangieren die Telefonverwaltungen, an dritter unabhängige Unternehmen. Die Studie, die den Titel "The Western European Market for Communications Equipment Maintenace" trägt, ist für 4200 Dollar bei Frost & Sullivan zu beziehen.