Mainframe wird zum Superserver Sapiens-Tool ordnet Host-Daten fuer Client-Server-Umgebungen

25.06.1995

MUENCHEN (CW) - Die in Frankfurt/M. ansaessige Sapiens GmbH hat die Verfuegbarkeit der Entwicklungsumgebung "Object Pool" gemeldet. Mit der Software lassen sich die Datenbestaende eines Grossrechners zu Objekten gruppieren und ueber lokale Netzwerke auf Client-Server- Systeme verteilen. Die Verarbeitungsleistung soll deutlich hoeher sein als bei vergleichbaren Gateway-Loesungen.

Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Plattformen, Anwendungen und Datenbanken erfolgt bei Object Pool nicht ueber SQL-Anweisungen, sondern mittels Messages. Diese Aufrufe triggern vom Client-PC aus Object-Pool-Regeln, die auf dem Mainframe liegen. Das Programm nimmt die auf dem Host gespeicherten Datenbestaende als Objekte auf, wobei die tatsaechliche physikalische Verteilung der Daten nach ihrer logischen Zuordnung zu Objekten keine Rolle mehr spielt, beschreibt Moshe Leib, Sapiens' Managing Director fuer Zentraleuropa, die neue Technik.

Die Software unterstuetzt die Common Object Request Broker Architecture (Corba) in Uebereinstimmung mit der SOM- Implementierung. Das bedeutet, dass Corba-kompatible Anwendungen, unabhaengig von der verwendeten Programmiersprache, direkt Messages zu den Mainframe-Objekten verschicken koennen.

Auf der Host-Seite werden die Systeme DB2, IMS, VSAM, SQL/DS, DL/I, Adabas, IDMS und Supra unterstuetzt. Bei den Server-Datenbanken sind es DB2/6000, Informix, Ingres, Oracle, Rdb und Sybase. Als praktische Beispiele fuer den Einsatz von Object Pool nennt Sapiens die Verknuepfung von IMS-Bestandslisten in einem Bildschirmfenster mit den Preislisten aus einer Oracle-Datenbank. Ebenso lassen sich die auf einem Grossrechner archivierten DB2- Kundentabellen mit einer Sybase-Auftragsuebersicht auf einem Unix- Server verknuepfen.

Funktionen werden selbstaendig generiert

Das Produkt umfasst neben den Funktionen fuer eine objektorientierte Datenhaltung auch eine Entwicklungsumgebung. Die Programmierung erfolgt dabei weitgehend ueber die Formulierung von Geschaeftsregeln, die mit den betroffenen Datenbestaenden zu Objekten verknueft werden. Sapiens zufolge entspricht die Syntax in weiten Teilen der englischen Alltagssprache. Als Besonderheit der Software nennt der Hersteller die selbstaendige Generierung von Funktionen aus vorgegebenen Regelmustern. Dies betreffe die Bildschirmgestaltung, Ablaufsteuerung, Nachschlagetabellen sowie Tabellenverbindungen.

So erzeugt das Programm aus einer vordefinierten Anwenderschittstelle automatisch eine GUI-Oberflaeche mit Bedienungselementen wie Point-and-click, Icon-Auswahl, Push-Buttons und Rollbalken. Die dazu benoetigten GUI-Funktionen einschliesslich der lokalen Validierung und Online-Hilfe werden auf den jeweiligen Client-Rechner uebertragen.