Mainframe-Programmierer nicht aus dem Rennen Client-Server-Trend verlangt Host-Spezialisten Initiative ab

04.06.1993

FRAMINGHAM (IDG) - Beunruhigung, aber keineswegs Panik - so laesst sich die Stimmung von Mainframe-Spezialisten angesichts des fortschreitenden Trends zu

Client-Server-Konfigurationen

beschreiben. Ein Treffen

von Mainframe-Wartungsprogrammierern in San Franzisko zeigte: Es gibt auch in Zukunft Bereiche, die den Host-Verwaltern vorbehalten bleiben.

Entwickler von Client-Server-Anwendungen, so der Tenor auf der Veranstaltung, sind auf das Know-how der Mainframer angewiesen. Unternehmensweite Datensicherheit, Backup, Softwareverteilung und das Change-Management zaehlen zu den Gebieten, auf denen sich die Grossrechner-Experten ueberlegen fuehlen. Hier glauben sie, auch fuer die Erstellung von Client-Server-Anwendungen einen wichtigen Beitrag leisten zu koennen.

Dennoch, so liessen Anwender verlauten, sei es zur Zeit nicht ganz einfach, ausschliesslich mit Aufgaben rund um den Mainframe betraut zu sein. Die wirklich "heissen Projekte", in die Unternehmen Ausbildung und Technologie investierten, beruecksichtigten den Host nur in seltenen Faellen. Ausserdem sei es vielen Companys zu riskant, ausgewiesene Experten aus einem derzeit noch unentbehrlichen und unternehmenskritischen Gebiet fuer Aufgaben abzuziehen, die sich wohl erst in Zukunft auszahlen.

Diese Situation fuehrt dazu, dass Mainframer Schwierigkeiten haben, ueber ihr Fachgebiet hinaus Kenntnisse auf Gebieten wie den Desktop-Betriebssystemen, lokalen Netzen oder in der C- Programmierung zu sammeln. Im Gespraech mit der CW- Schwesterpublikation "Computerworld" schildert ein Mainframe- Programmierer seine private Konsequenz: "Ich habe zu Hause in meinem Wohnzimmer ein lokales Netz mit drei PCs installiert. Das kann ich eigentlich niemandem erzaehlen..."

Obwohl Grossrechner-Spezialisten zur Zeit viel Initiative aufbringen muessen, ueberwog auf der Konferenz, die von der Software Management Association veranstaltet wurde, die Zuversicht. Dennis Power, IT-Director bei den Atlas Van Lines in Evansville, Indiana, fand mit seinem Szenario, nach dem die Verwalter des Hosts kuenftig immer mehr Verantwortung im PC-Bereich uebernehmen, breiten Zuspruch.

"Ich sehe unsere kuenftige Rolle als Sicherungsinstanz fuer den unternehmensweiten Datenbestand. Zusaetzlich haben wir eine Kontrollfunktion wahrzunehmen, was die PC-Welt angeht", fuehrte Power aus. "Dort haben wir sicherzustellen, dass die eingesetzte Software legal ist und die Dateien nicht verloren gehen."