Mainframe-Image drueckt die Marktchancen Der Client-Server-Markt lockt: Unisys kooperiert mit Peoplesoft

18.11.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Durch ein Marketing-Abkommen mit der Peoplesoft Inc. im kalifornischen Walnut Creek will die Unisys Corp. mehr Profil als Client-Server-Spezialist gewinnen. Das in den USA zur Zeit sehr erfolgreiche Softwarehaus verspricht sich von dem Vertrag eine bessere Praesenz im Behoerdengeschaeft, wo Unisys nach wie vor einen guten Stand hat.

Solange der Mainframe das Nonplusultra der professionellen Datenverarbeitung war, spielten Generalisten wie Unisys als Anbieter fuer kommerzielle Anwendungssoftware eine dominierende Rolle im Markt. Die Zeiten haben sich geaendert: Heute sind die Client-Server-Applikationen von Haeusern wie SAP, Peoplesoft oder Oracle gefragt. Den traditionellen Mainframern fehlen entweder die notwendigen Produkte fuer das Client-Server-Geschaeft, oder sie leiden unter dem Image, Vertreter der IT-Generation von gestern zu sein.

So musste Unisys in den vergangenen Jahren entgegen dem allgemeinen Markttrend ein permanent nachlassendes Geschaeft mit Open-Systems- Produkten hinnehmen. Das Wachstum wurde ueberwiegend im Servicesektor erzielt. Um der Negativentwicklung im Produkt- Business entgegenzusteuern, will die Company nun verstaerkt Abkommen mit international anerkannten Softwarepartnern abschliessen.

Bereits vor einigen Monaten hatte der Konzern angekuendigt, kuenftig die Entwicklung verteilter Systeme auf Microsofts Windows NT vorzunehmen. Die Mainframes der 2200- und der A-Serie, mit denen Unisys traditionell dort Erfolge feiert, wo leistungsstarke Modelle fuer die Transaktionsverarbeitung benoetigt werden, sind inzwischen als unternehmensweite Server positioniert worden. Ausserdem heuerte der Konzern im Juni dieses Jahres den Manager Alan Lutz von der Northern Telecom Inc. an, der als President der Computer Systems Group dem dahinsiechenden Client-Server-Geschaeft neues Leben einhauchen soll.

Analysten bescheinigen dem in Blue Bell, Pennsylvania, ansaessigen High-Tech-Konzern, von der Strategie her den richtigen Weg zu gehen. Allerdings verstehe es die Company offenbar nicht, ihr qualitativ hochwertiges Produktangebot angemessen zu vermarkten.

Als Beispiel wird die Entwicklungsumgebung "Mapper" genannt, die besser sei als so manches andere marktgaengige Client-Server- Entwicklungspaket, deren Marktdurchdringung allerdings zu wuenschen uebrig lasse.