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06.05.1994

Roaming ist ab sofort kein Privileg der Benutzer zeitgemaesser Mobilfunk-Handies mehr. Gemeinsam mit der Telekom hat die niederlaendische PTT auf der Grundlage des deutschen Systems eine neue Generation von Telefonkarten entwickelt, die es den Kunden der Carrier ermoeglicht, in beiden Laendern mit ein und derselben Karte analoge Fernsprecheinrichtungen zu benutzen. Die Kooperation mit den hollaendischen Nachbarn soll nach Angaben der Telekom nur ein erster Schritt sein. So wuerden derzeit mit zahlreichen anderen Laendern - darunter die Schweiz, Frankreich, Schweden und Daenemark - entsprechende Verhandlungen gefuehrt, um in Europa einen einheitlichen Telefonkartenstandard durchzusetzen.

Trau, schau, wem! Nach monatelangem Zwist ueber zu hohe beziehungsweise falsche Telefonrechnungen bringt die Telekom endlich Licht in das Dunkel ihrer Abrechnungsweise. Die Einrichtung eines seit einigen Wochen bei rund 13 Millionen Anschluessen (Voraussetzung ist ISDN beziehungsweise eine digitale Vermittlungsstelle) moeglichen "Einzelverbindungsnachweises" kostet 32,50 Mark, die monatliche Auflistung von maximal 250 Verbindungen fuenf Mark. Bei jedem Gespraech werden dann Datum, Beginn, Dauer, gewaehlte Rufnummer (aus Datenschutzgruenden allerdings ohne die letzten drei Ziffern), Ort und Gebuehr aufgefuehrt. Anrufe bei Beratungsdiensten wie der Telefonseelsorge erscheinen allerdings, wie es in Bonn hiess, nicht einzeln auf der Rechnung.

Das alte Lenin-Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" macht sich offenbar auch die schwedische Landespolizei zu eigen. Um fuer ihre Aufgaben im internationalen Passwesen besser geruestet zu sein, beauftragten die Stockholmer Sicherheitsbehoerden Transpac Scandinavia, ein Tochterunternehmen der zur France-Telecom-Gruppe gehoerenden Transpac SA, mit dem Aufbau eines 2-Mbit/s-Frame-Relay- Netzes, das ueber mehrere hundert Zugangsknoten verfuegen soll.

Ericsson wandelt erfolgreich in den Spuren des historischen Ho- Chi-Minh-Pfades - wenn auch im elektronischen Sinne. Das vietnamesische Postministerium hat beim schwedischen TK-Hersteller im Zuge einer landesweiten Modernisierung der Kommunikations- Infrastruktur AXE-10-Tandem-Vermittlungsstellen im Wert von 40 Millionen schwedischen Kronen geordert. Die Systeme sollen Ericsson zufolge sowohl in Hanoi als auch in Ho Chi Minh Stadt, dem frueheren Saigon, installiert werden.