Mailbo

03.12.1993

Dem Bonner Postunternehmen Telekom droht erneut eine gerichtliche Namens-Auseinandersetzung. Zankapfel ist nun die zusammen mit France Telecom gegruendete Outsourcing-Tochter Eunetcom. So pocht dem "Handelsblatt" zufolge die Dortmunder Eunet Deutschland GmbH zusammen mit ihrer in Dublin ansaessigen europaeischen Dachgesellschaft Eunet Ltd. schon seit laengerem auf ihre aelteren Namensrechte und verlangt von den beiden Carriern, den Namen von Eunetcom zu aendern und Schadenersatz zu leisten. Nachdem in einem Gespraech zwischen beiden Parteien keine guetliche Einigung zustande kam, drohen die Dortmunder jetzt mit einem Gang vor den Kadi. Pikant an der Affaere ist vor allem, dass sich dieses Mal beide Streithaehne mehr oder weniger auf gleichem Terrain bewegen, naemlich auf dem Markt fuer Netz- und Kommunikationsdienste. Schon vor rund zwei Jahren unterlag die Telekom in einem damals selbst angestrengten Namens-Rechtsstreit der Duesseldorfer Rohrpostfirma Deutsche Telecom GmbH.

Einige tausend Dasa-Mitarbeiter werden sich, falls sie demnaechst auf der Strasse stehen, nichts mehr dafuer kaufen koennen, wenn die Deutsche Aerospace AG (Dasa) eigenen Angaben zufolge einen wichtigen Beitrag fuer den Aufbau des kuenftigen E-Plus-Mobilfunk- Netzes leistet. Danach ist der von Dornier gefuehrte Dasa- Produktbereich Fuehrungs- und Informationssysteme vom deutschen E- Plus-Konsortium beauftragt worden, die fuer die Einrichtung des neuen digitalen Mobilfunk-Netzes notwendigen "Landschaftsmodelle" zu erarbeiten - will heissen, Datenbasen fuer Ausbreitungsrechnungen zur Simulation von Antennenabstrahlungen zu erstellen, was wiederum fuer die spaetere Standortverteilung der E-Plus- Netzantennen ausschlaggebend ist.

Ciao dolce vita! Das Multimedia-Zeitalter soll nun auch in Italien definitiv eingelaeutet werden. Zu diesem Zweck wollen die der staatlichen IRI-Gruppe angehoerige Telecom-Holding Stet SpA, Rom, und der US-Carrier Bell Atlantic Enterprise International kuenftig "multimedial" zusammenarbeiten. Dabei wird es nach Angaben beider Unternehmen vorwiegend um die Uebertragung von audiovisuellen Programmen ueber das herkoemmliche Telefonnetz sowie um die Entwicklung dazugehoeriger Hardware - in erster Linie spezieller Videorecorder - gehen. Ziel ist, das hierzu notwendige "interaktive System", das Bell in den Vereinigten Staaten bereits getestet hat, auch zwischen dem Brenner und Sizilien "zur Marktreife" zu bringen.