Marktanalyse von Eito:

Mageres Wachstum für Europas IT-Industrie

22.11.1996

Nach wie vor hält Deutschland laut Eito mit 27 Prozent den größten Anteil am gesamten europäischen IT-Geschäft. 1993 betrug dieser Wert noch 26,8 Prozent. Für Frankreich errechnen die Marktforscher einen Anteil von 17,2 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 15,9 Prozent. Italien kommt auf acht, Spanien auf 3,7 Prozent.

Bis Ende dieses Jahres werde die westeuropäische IT-Industrie mit einem Wachstum von 6,6 Prozent ein relativ mageres Ergebnis erzielen. Die dürftigen Wachstumsraten resultieren dabei im wesentlichen aus drei Faktoren: Einsparungen öffentlicher Gelder wegen der Maastrichter EU-Bestimmungen, hohe Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Nachfrageflaute nach Konsumgütern sowie risiko- und investitionsscheues Management der Unternehmen aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation. Verantwortlich für die mageren Wachstumsraten in Deutschland sei zudem das stagnierende Geschäft mit Home-PCs. Die unsichere Arbeitsplatzsituation habe dabei eine entscheidende Rolle gespielt.

Für Deutschland erwartet Eito ein Wachstum von 8,1 Prozent bis zum Ende des laufenden Jahres. Während das Segment Telekommunikation um 9,7 Prozentpunkte expandieren werde, steigere sich der restliche IT-Bereich um lediglich 6,4 Prozent. Für 1997 sagen die Marktauguren hingegen ein etwas größeres Wachstum der deutschen IT-Industrie von knapp 8,6 Prozent voraus.

Internet-Boom hält an

Die Steigerungsraten im IT-Business verdanke die Industrie, so die Marktforscher von Eito, vor allem dem Geschäft mit Client-Server-Software. Ebenso werde die Liberalisierung der deutschen Telekommunikationsinfrastruktur zu einem stärkeren Wachstum beitragen.

Darüber hinaus prognostiziert Eito ein besseres Geschäft für die Anbieter von Online-Services. So werde etwa die Zahl der Internet-Benutzer von 2,5 Millionen im Jahr 1995 auf zirka 4,1 Millionen bis Ende des laufenden Jahres ansteigen. Des weiteren sei mit einem anhaltenden Boom digitaler Netze, allen voran ISDN, zu rechnen. Bis Ende 1996 würden ISDN-Leitungen 5,6 Millionen Benutzer erreicht haben. Noch 1995 habe sich ISDN bei lediglich 2,7 Millionen Kunden durchgesetzt.