Macworld Expo in San Franzisko mit neuer Rechnerlinie

Macworld Expo in San Franzisko mit neuer Rechnerlinie Jobs setzt neue G3-Rechner groß in Szene

15.01.1999
SAN FRANZISKO (CW) - Bei seinem Eröffnungsauftritt auf der 15. Macworld Expo stellte Apple-Chef Steve Jobs die neuen G3-Rechner in den Mittelpunkt. Ein überarbeitetes Design und eine starke Rechenleistung zu moderaten Preisen sollen nach den Vorstellungen des Herstellers den Höhenflug weiter beschleunigen, der mit dem I- Mac begann.

Mit einer knapp zweistündigen Show inszenierte Steve Jobs in einem gewohnt dramatischen Auftritt die Präsentation der neuen Power-Macintosh-G3-Systeme. Das Herzstück der vier Modellvarianten bilden Power-PC-Prozessoren mit Taktfrequenzen zwischen 300 und 400 Megahertz. Der Arbeitsspeicher faßt 64 oder 128 MB. Maximal sollen die neuen G3-Rechner 1 GB an Hauptspeicher ansprechen können. Die Kapazität der Festplatten liegt zwischen 6 und 12 GB. Der Käufer kann zwischen Ultra-ATA-33- und Ultra-2-SCSI-Laufwerken wählen.

Neu ist das Grafiksubsystem von Apple: Nachdem Silicon Graphics die Programmbibliothek Open GL für die Macintosh-Plattform lizenziert hat, unterstützt das Betriebssystem Mac-OS 8.5 jetzt auch diese Grafik-Schnittstelle. Zusammen mit einer "Rage-128"- Grafikkarte von ATI will Jobs die G3-Rechner zur "besten Spieleplattform der Welt" machen.

Ein weiteres Highlight aus der Sicht von Apple ist der in jedem G3-Rechner integrierte Busstandard Firewire (IEEE 1394). Diese Technik erlaube Übertragungsraten von bis zu 400 Mbit/s. Außerdem sind die neuen Modelle mit zwei USB-Schnittstellen und einer 10/100Base-T-Ethernet-Karte ausgestattet.

Über das neue Design ließ Jobs sein Publikum bis zum Ende der Show im unklaren. Erst ganz zum Schluß rollte der jüngste Apple-Sproß ins Rampenlicht. Der neue G3 präsentiert sich in einem weißen durchscheinenden Plastikgehäuse mit blau schimmernden Ecken - der I-Mac läßt grüßen. Eine Seitenwand des Minitowers kann der Benutzer per Knopfdruck aufklappen, um an die Systemkomponenten heranzukommen.

Die Macintosh-Systeme sind ab sofort bei den Händlern oder online im Apple Store erhältlich. Die Preise liegen zwischen 3560 und 6600 Mark - je nach Ausstattung. Damit sind die G3-Rechner deutlich teurer als in den USA, wo die Geräte zwischen 1600 und 3000 Dollar kosten sollen. Apple begründet diesen Preisunterschied mit Fracht- und Logistikkosten sowie der hohen Mehrwertsteuer.

Peter Dewald, Geschäftsführer der deutschen Apple-Depen- dance, versichert, es werde diesmal zu keinen Lieferengpässen bei den G3- Power-Macs kommen. Die Händler haben seinen Angaben zufolge genug Rechner auf Lager. Die Lieferzeiten beim Kauf im Apple Store sollen mit den Standardkonfigurationen zwischen vier und sechs Tagen, für individuelle Konfigurationen zwischen zehn und 14 Tagen betragen.