Macworld: Apple forciert Notebooks

27.01.2003
Von den en

Trotz seines dem I-Mac G4 entlehnten 17-Zoll-Displays ist das neue Powerbook im zugeklappten Zustand 2,54 Zentimeter flach. 1440 x 900 Bildpunkte löst der Breitformat-Monitor des Geräts auf, das bei Dunkelheit seine Tastatur per Glasfasertechnik automatisch von innen beleuchtet. Rund 3,1 Kilogramm wiegt das 17-Zoll-Kraftpaket, dessen Gehäuse aus einer anodisierten Aluminiumlegierung besteht. Der eingebaute G4-Chip taktet mit einem Gigahertz, die neue Firewire-800-Schnittstelle ist doppelt so schnell wie zuvor, und der Nvidia-Grafikchip "Gforce 4 440 Go" greift auf 64 MB Videospeicher zu. Neben 802.11g ist auch die Funktechnik Bluetooth für die drahtlose Anbindung von Mobiltelefonen und anderen Peripheriegeräten serienmäßig eingebaut. Der Akku der 17-Zoll-Flunder ist in neuester "Lithium-Prismatic"-Technik ausgelegt und ermöglicht laut Hersteller 4,5 Stunden Betriebsdauer. Apples bislang leistungsfähigstes Highend-Powerbook ist mit 512 MB DDR-RAM (maximal 1 GB), 60-GB-Festplatte und "Superdrive"-CD/DVD-Brenner ab Februar für knapp 4060 Euro zu haben.

Seine restliche WLAN-Technik hat Apple ebenfalls mit 802.11g verstärkt. "Airport extreme" unterstützt 50 Nutzer pro Basisstation und bietet Wireless Bridging (Übergang von einer Basis zur nächsten) sowie USB-Druck. Damit lässt sich ein Drucker an den Universal Serial Bus der Basis anschließen und von allen drahtlosen Usern gemeinsam nutzen. Die Basisstation kostet 230,84 Euro (mit V.90-Modem und Antennenanschluss 288,84 Euro), die Karte zum Einbau in Macintosh-Rechner 114,84 Euro.

Und zum Schluss ein Zwerg

"Das kleinste Vollwert-Notebook der Welt" stellt nach Angaben von Jobs eine neue Subnotebook-Version des Powerbook mit 867 Megahertz schnellem G4Prozessor, Zwölf-Zoll-Display (1024 x 768 Bildpunkte) und dem Grafikchip Nvidia "Gforce 4 420 Go" dar. Neben 256 MB DDR-RAM (maximal 640 MB), einer Harddisk mit 40 GB und einem Combodrive (CD-RW/DVD-ROM) bietet der Zwerg eingebaute Bluetooth-Fähigkeiten, integrierte Antennen und einen Steckplatz für Airport Extreme. Es soll noch in diesem Monat für 2202,84 Euro erhältlich sein. "Das wird eindeutig das Jahr des Notebooks für Apple", verspricht Jobs. Seiner Ansicht nach werden sich die Tragbaren gegenüber ihren Desktop-Brüdern auf absehbare Zeit durchsetzen oder Letztere sogar ablösen. Im laufenden Jahr will das Unternehmen den Anteil seiner über den Verkauf von Notebooks erzielten Einnahmen am Gesamtumsatz von 32 Prozent (2002) auf 35 Prozent steigern.

Bei aller Jobs-typischen Euphorie: Eine nüchternere Betrachtung lieferte das Investmenthaus Merrill Lynch, das kurz vor dem Macworld-Startschuss zum Verkauf der Apple-Aktien geraten hatte. "Apple bietet zweifellos großartige Produkte. Dennoch halten wir die neue Produkt-Pipeline für etwas zu dürftig", so Merrill-Lynch-Analyst Steven Milunovich. Man rechne für Apple mit einem weiteren Verlust an Marktanteilen.