Macromedias Flash hat sich in den letzten Jahren zum Standard für Multimedia-Anwendungen im Web gemausert. Praktisch jeder Browser unterstützt mittlerweile das proprietäre Datenformat, das Bilder, Werbebanner oder ganze Sites zum Laufen bringt. Der Einsatz von Flash war dabei bisher nicht unumstritten: Oft schießen ehrgeizige Designer über das Ziel hinaus und muten den Surfern endlose Download-Zeiten für vielfach überflüssige Ton- und Bildspielereien zu.
Schlankere Anwendungen
Doch mit Flash MX, so der Hersteller, soll alles anders werden. Das neue Release bringt nicht nur einen Versions-, sondern gleich einen Generationssprung vom Werkzeug für schlanke Vektoranimationen hin zur Entwicklungsumgebung für multimediale und interaktive Anwendungen. Macromedia sägt sogar am Stuhl des Web-Erfolgsstandards HTML. Während HTML bis heute unter prinzipbedingten Unzulänglichkeiten im Designbereich leidet und nur mit Krücken für E-Commerce-Anwendungen zu gebrauchen ist, soll Flash MX die Einbettung der kompletten Geschäftslogik ohne zeitraubende Server-Rückrufe ermöglichen.
Zu den interessanten Neuerungen dürfte die Unterstützung von Streaming Video direkt im Flash Player gehören - vermutlich sehr zum Ärger der Konkurrenten Real Networks, Apple und Microsoft. Der Flash Player unterstützt den Sorenson Spark Codec.
Beseitigt wurde auch ein Hauptmanko von Flash: Mussten Designer bisher die gesamte Animation in eine - meist große - Datei packen, kann der Flash-MX-Player nun JPEG-Grafiken und MP3-Audio zur Laufzeit nachladen, was kleinere Filme ermöglicht und nachträgliche Modifikationen ohne Neuerstellung erleichtert.