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Macromedia erneuert Coldfusion und Dreamweaver

29.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Macromedia stellt heute seine neuen Produkte "Dreamweaver MX" und "Coldfusion MX" vor und vollzieht damit endgültig die Integration der von Allaire zugekauften Produktpalette ins eigene Portfolio. Der Hersteller verspricht eine neue Generation von Web-Anwendungen mit dem unausweichlichen Flash Player 6 als Intra-Browser-Client, Coldfusion MX (früherer Codename: "Neo") auf dem Server und "Studio MX" als Entwicklungsumgebung.

Unter der "MX"-Dachmarke finden sich nun nach "Flash" auch Coldfusion, Dreamweaver und Fireworks. "Dreamweaver MX" kombiniert die bisher separaten vier Tools Dreamweaver, Dreamweaver Ultradev, Homesite und Coldfusion Studio zu einer visuellen Entwicklungsumgebung. Das nochmals übergreifende Studio MX kombiniert Dreamweaver, Fireworks (Erstellung kompakter Webgrafiken), Flash und Freehand (Illustration) sowie eine Coldfusion-Entwicklerlizenz.

Der bislang proprietäre Application Server Coldfusion - dieser treibt übrigens auch www.computerwoche.de an - ist in der neuen MX-Version ist für Windows, Linux, Solaris und HP-UX zu haben. Es bietet neue XML-Tools und setzt auf einem J2EE-Appserver (Java 2 Enterprise Edition) auf. Unterstützt werden hier die Produkte von IBM, Bea und iPlanet. Es verfügt ferner über ein neues Tag-basiertes Authoring-Systems namens "Coldfusion Components", bei dem sich mehr Code als bisher wieder verwenden lässt. Die erzeugten Komponenten lassen sich als Web-Services in J2EE- oder .Net-Umgebungen einbinden und via Internet zu Flash-Player übertragen - mittels "Flash Remoting" auch interaktiv verknüpft mit Geschäftslogik und Web-Services.

Produkt-Marketing-Chef Tom Hale wertet die Ankündigung als "die signifikanteste Produktfamilie, die Macromedia je vorgestellt hat". Alle Neuheiten sollen Anfang Juni auf den Markt kommen, Testversionen sind bereits erhältlich. Dreamweaver MX kostet 400 Dollar, Fireworks MX 300 und Studio MX 800 Dollar. Coldfusion MX ist in der "Server Professional Edition" für ebenfalls 800 Dollar zu haben; die mächtigere "Enterprise Edition" schlägt mit 5000 Dollar zu Buche.

Die Bedeutung der Produktvorstellung unterstreichen auch zwei strategische Partnerschaften mit IBM und Sun. Big Blue wird Coldfusion gemeinsam mit "Websphere" anbieten, und mit der Firma von CEO (Chief Executive Officer) Scott McNealy entwickelt Macromedia gemeinsam eine Spezialausführung für das Framework "Sun ONE" (Open Network Environment), die vermutlich im dritten Quartal erscheint. (tc)