Anwendungen bleiben hinter Technologie zurück:

Macintosh und die optischen Speicher

17.03.1989

WASHINGTON (IDG) - Optische Massenspeicher für den Apple Macintosh gewinnen an Popularität, seit erste einsatzfähige löschbare optische Platten auf dem Markt sind. Auch bei den nur einmal beschreibbaren WORMS ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Nach den CD-ROMS, Festwertspeichern auf Compact Disc-ähnlichen Scheiben, besteht seit einiger Zeit schon eine rege Nachfrage in den USA. Behörden und Agenturen bieten für diesen Sektor eine ganze Anzahl von Nachschlagewerken - vom Telefonbuch bis zum Lexikon - an. Aber gerade für den Macintosh würden andere optische Speichersysteme zusätzliche Sicherheit, Portabilität und Kapazität schaffen, argumentieren die Anbieter.

Die wichtigsten Anwendungen für solche Systeme sehen Anwender im Bereich Training / Unterricht, dicht gefolgt vom Vermessungswesen, erklärte der Vorsitzende der Apple User Group, John Nelson.

"Die Anwendungen haben mit der Technik nicht Schritt halten können", meinte Nelson. "Wir meinen, daß der Markt für optische Speichersysteme noch nicht reif ist. Der Einsatz optischer Speicher hat gerade erst angefangen. Ich glaube aber, daß diese Technologie irgendwann eine sehr interessante Sache sein wird."

Dabei zeichnen sich nach offizieller Apple-Meinung die optischen Massenspeicher durch eine besondere Eignung für die Macintosh-Welt aus. Der Grund: Diese Maschinen seien vergleichsweise stark im Grafikbereich, Grafik verlange viel Speicherplatz und optische Systeme böten diese Kapazität - so sieht es zumindest Don Cochrane, der Produktmanager für Speichersysteme bei Apple. Die Anwendungen seien anspruchsvoller geworden, der typische Apple-User arbeite nicht mehr mit Macdraw und Macwrite, wie noch vor wenigen Jahren.

Jetzt liefen auf den Maschinen große CAD-Applikationen und ähnliche Software. Außerdem wollten die User heutzutage ihre Daten mit sich herumtragen können. Dem käme der Umstand entgegen, daß optische Speicher in der Regel mit auswechselbaren Datenträgern arbeiteten.

Die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen optischen Speichertechniken führten jedoch auch zu unterschiedlichen Einsatzgebieten, was vor dem Kauf zu berücksichtigen sei, meinte der Apple-Manager. CD-ROMs etwa eigneten sich für Handbücher, Nachschlagewerke und dergleichen, also Datenbestände, die man als Anwender weder selbst anlege noch ändern müsse.

WORMS hingegen seien gut für Archivzwecke, etwa die Ablage technischer Zeichnungen, geeignet, da sie nach einmaligem Beschreiben nicht mehr löschbar seien. Und der Einsatzbereich löschbarer optischer Speicherplatten sei weitgehend mit dem von Magnetplatten identisch.