Warten auf Power-PC-Systeme

Macintosh-Rechner verlieren bei Anwendern an Anziehungskraft

27.08.1993

MUENCHEN (CW) - Die Zeichen mehren sich, dass das Zugpferd der Apple Computer Inc., die Macintosh-Rechnerlinie, an Attraktivitaet verliert.

Bereits in der Vergangenheit (vgl. CW Nr. 28 vom 9. Juli 1993, S. 23: "Fuer neuen Apple-Chef...") stellten Insider die Zukunft der Mac- Rechner in Frage. Zu viele Mac-Produkte seien in zu kurzer Zeit auf den Markt geworfen worden, was die Unterscheidung erschwert habe, monierten Analysten.

Unheilvoller duerfte sich jedoch die Zukunftsplanung bei Apple auf die Macintosh-Angebotspalette auswirken: Nach den Worten von Apple-Manager Jean-Louis Gassee sind auf dem Power-PC-Chip basierende Rechner, die von Apple fuer das erste Quartal 1994 avisiert werden, "von hoechster Bedeutung".

Vor diesem Hintergrund ist die Verunsicherung von Anwendern zu verstehen, die sich fragen, ob eine Investition in vorhandene Mac- Systeme noch ratsam erscheint. Der britische Brancheninformationsdienst "Computergram" berichtet in diesem Zusammenhang von Aussagen einiger Grossunternehmen, die nicht mehr auf die vermeintlich zukunftslose Mac-Architektur setzen wollen. Sie warten auf die Einfuehrung von Power-PC-basierten Systemen.

Brancheninsider erwarten deshalb, dass sich an der kritischen Lage von Apple kurzfristig nichts aendern wird. Vielmehr vertreten sie die Ansicht, die Umsaetze der Apfel-Company koennten weiter abstuerzen. Erholung fuer die gestresste kalifornische Firma sei erst mit der Einfuehrung von Apples Power-PC-Systemen zu erwarten.