Stark, aber kein wesentliches Upgrade

Macbook Pro M2 im Test

05.02.2023
Von 
Thomas Armbrüster schreibt seit 1993 für die Macwelt, die meiste Zeit als freier Autor, ein paar Jahre lang auch als Redakteur.
Macwelt hat das Macbook Pro 16-Zoll mit dem neuen M2-Pro-Chip den ersten Benchmarktests unterzogen
Foto: Apple

Auf einen Blick

Pro

  • Verbesserte Leistung

  • HDMI unterstützt jetzt 8K bis 60 Hz und 4k bis 240 Hz

Kontra

  • Kostet mehr als der Vorgänger

Fazit

Außer dem Chip hat sich kaum etwas gegenüber dem Vorgängermodell geändert, so sehen wir keinen Grund, ein Macbook Pro M1 gegen ein Macbook Pro M2 zu tauschen. Denn auch die Vorgängermodelle waren schon ziemlich schnell und für den professionellen Einsatz gut geeignet. Für Neukäufer ist das Macbook Pro jedoch ein sehr leistungsfähiges Arbeitsgerät.

Im Vergleich zum M1 haben die M2-Chips in den Varianten Pro und Max jeweils zwei Kerne mehr als ihre M1-Vorgänger. Alle verfügen anstatt über zwei nun über vier Effizienz-Kerne. Die Basisversion des M2 Pro, die es nur im 14-Zoll-Macbook Pro gibt, muss sich wie die Basisversion des M1 Pro mit 6 Performance-Kernen begnügen und kommt so auf 10 CPUs. Alle anderen Varianten haben acht Performance-Kerne, also insgesamt 12 CPUs. Bei der GPU bekommt man beim M2 Pro in der Basisversion nun 16 anstatt 14 Kerne, beim anderen Modell sind es 19 GPU-Kerne.

Mit Ausnahme des M2-Max mit 38 GPU-Kernen bleibt bei allen anderen Varianten die maximal mögliche Speicherausstattung wie beim M1: 32 GB beim M2 Pro und 64 GB beim M2 Max mit 30 GPU-Kernen. Bei der großen GPU mit 38 Kernen lassen sich auch 96 GB wählen. Bei der Speicherbandbreite hat sich beim M2 Pro und M2 Max gegenüber den M1-Modellen nichts geändert. Der M2 Pro hat eine Speicherbandbreite von 200 GB/s, der M2 Max von 400 GB/s.

Testgerät und Testumgebung

Das uns von Apple zur Verfügung gestellte Testgerät ist die 16-Zoll-Version M2 Pro mit 12 CPU- und 19 GPU-Kernen. Es ist mit den maximal möglichen 32 GB für den gemeinsamen Arbeitsspeicher voll ausgestattet, die SSD verfügt über 2 TB Speicherplatz. Zusammengerechnet müsste man dafür im Apple-Store 4.149 Euro bezahlen. Installiert ist macOS Ventura in der Version 13.2. Außer dem neuen Apple-Chip gibt es noch ein paar kleinere Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell. So unterstützt der HDMI-Anschluss jetzt die Multichannel-Audioausgabe sowie 8K-Displays mit bis zu 60 Hz oder 4K-Displays mit bis zu 240 Hz. Und das WLAN funkt nun nach dem aktuellen Standard 6E (802.11ax), Bluetooth verwendet den Standard 5.3. Ansonsten gibt es keine Änderungen zum 16-Zoll Vorgängermodell, das wir in der Version mit dem M1 Max getestet hatten.

Das Testgerät begrüßt uns mit dem Willkommenbildschirm von macOS Ventura
Das Testgerät begrüßt uns mit dem Willkommenbildschirm von macOS Ventura
Foto: Thomas Armbrüster

Im ersten Anlauf können wir über das Wochenende die ersten Benchmarks durchführen. Als Vergleichswerte verwenden wir sowohl Testergebnisse aus unseren eigenen Test als auch Testergebnisse unserer Schwesterzeitschrift Macworld. In Einzelfällen nehmen wir auch im Web veröffentlichte Werte als Vergleich.

Die CPU-Tests: Was die beiden zusätzlichen Effizienzkerne bewirken

Um die CPU zu testen, verwenden wir die Testprogramme Geekbench 5 und Cinebench 23. In Geekbench haben die Werte für die Single-Core-Tests bei allen M2-Prozessoren und damit auch bei unserem Testgerät gegenüber den Macs mit M1-Chip um etwa 10 Prozent zugelegt, was wohl vor allem auf die etwas höhere Taktung zurückzuführen ist. Diese liegt jetzt bei 3,5 GHz, während sie beim M1 bei 3,2 GHz lag. Bei den Multicore-Werten liegt in Geekbench die Zunahme bei rund 18 Prozent gegenüber dem Macbook Pro 16 Zoll M1 Max. Was nicht verwunderlich ist, da der M2 Pro gegenüber dem M1 Pro und M1 Max zwei zusätzliche Effizienzkerne spendiert bekommen hat und etwas schneller taktet.

Im Single-Core-Test gleichen sich die M2-Chips, beim Multi-Core Test legt das Macbook Pro M2 deutlich zu.
Im Single-Core-Test gleichen sich die M2-Chips, beim Multi-Core Test legt das Macbook Pro M2 deutlich zu.
Foto: Thomas Armbrüster

Cinebench kommt bei den Single-Core-Werten auf eine etwas geringere Zunahme von 7,5 Prozent. Bei den Multi-Core-Werten schneidet in diesem Testprogramm der M2 Pro mit einer Zunahme von 20 Prozent gegenüber dem M1 Max etwas besser ab. Dieser Test, der rund zehn Minuten dauert, fordert dem neuen 16-Zöller zudem mehr Leistung ab als der Geekbench-Test, was man auch daran erkennt, dass sich die Lüfter zu Wort melden, wenn auch sehr leise. Bei allen Multicore-Tests ist das Macbook Pro M2 Pro übrigens mehr als doppelt so schnell wie das zu Vergleichszwecken mit getestete Macbook Air M1.

In Cinebench kann sich das Macbook Pro M2 noch etwas deutlicher im Multi-Core-Test absetzen.
In Cinebench kann sich das Macbook Pro M2 noch etwas deutlicher im Multi-Core-Test absetzen.
Foto: Thomas Armbrüster