Mac-Usergroup macht die Schotten dicht

09.02.1996

FRAMINGHAM (IDG) - Bei Apple jagt eine Hiobsbotschaft die naechste: Nachdem die Kalifornier aus Cupertino das erste Geschaeftsquartal mit Verlusten abschliessen mussten, sieht nun auch die weltweit groesste Macintosh-Anwendervereinigung, die amerikanische "Mac-IS", keine Existenzberechtigung mehr.

"Die Anwendervereinigung hat sich aufgeloest, weil ihre Aktivitaeten nun in anderen Medien wie dem Internet durchgefuehrt werden", bemueht sich Eric Wee, Sprecher bei Apple, um eine harmlose Erklaerung. Anders lauten die Vermutungen in der Anwenderschaft, geht es um das Aus der mehr als 360 Mitglieder umfassenden Organisation aus Mason, Ohio. Mitglieder waren frustriert, so die einhellige Meinung, weil Apple die Belange der User in Unternehmen schlichtweg nicht beruecksichtigt hatte.

"Apple wollte sich nie um die IS-Infrastruktur kuemmern", erklaert Mike Bailey, Systems Analyst bei Lockheed Martin Missiles and Space aus Sunnyvale, Kalifornien. Der Luftfahrtkonzern, der rund 6500 Macintoshes im Einsatz hat, geniesse Apples Support auch nur deshalb, weil es sich bei Lockheed um einen einflussreichen Kunden handelt, so Bailey weiter. Der Systems Analyst habe sich bei der Gruendung der User Group 1990 gegen die Mitgliedschaft entschieden, da "man mit dem Kopf gegen eine Wand schlagen muss, um sich Gehoer zu verschaffen".