M+S-Pleite kostet mehr als 500 Jobs

07.03.2002
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Das Amtsgericht Aschaffenburg hat erwartungsgemäß das Insolvenzverfahren über die M+S Elektronik AG und einige Tochtergesellschaften eröffnet. Der Pleite des einstmals zweitgrößten deutschen Systemhauses fallen mehr als 500 Arbeitsplätze zum Opfer.

Das Unternehmen mit Sitz im nordbayerischen Niedernberg hatte am 21. Dezember 2001 Insolvenzantrag gestellt. Am 1. März 2002 eröffnete das Amtsgericht Aschaffenburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen der M+S Elektronik AG sowie der Tochtergesellschaften DGW Datennetze GmbH, DRV Dr. Böhmer GmbH & Co. KG, M+S EDV-Service Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH und Syscotec Computer GmbH. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Werner Schreiber von der Sozietät Wellensiek Grub & Partner, Heidelberg, bestellt.

Mit rund 1600 Mitarbeitern, 40 Niederlassungen und einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro zählte die M+S-Gruppe zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der strukturschwachen nordbayerischen Region. Ein Drittel wurde bereits entlassen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete unter Berufung auf ein internes Papier, das am Neuen Markt notierte Unternehmen habe bundesweit bereits 1500 Mitarbeiter entlassen. Eine Sprecherin erklärte demgegenüber, lediglich ein Drittel der gesamten Belegschaft sei "freigestellt" worden. Die übrigen Mitarbeiter würden in Unternehmenstöchtern wie der Profi Engineering Systems AG und ausgegliederten Gesellschaftsteilen weiterbeschäftigt.