M-Commerce ist tot, es lebe der T-Commerce

04.09.2001
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
"Die Zukunft ist digital". So lautete die Kernaussage der mehr als 900 Hersteller, die auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (25. August bis 2. September) das Neueste aus IT- und Unterhaltungsindustrie präsentierten. Setzen sich die Visionen durch, so entsteht von der Kreation der Inhalte über die Übertragungswege bis hin zu den Endgeräten eine einzige digitale Kette.

Während die letzten B2C-Dotcoms noch abgewickelt werden, propagierte die Industrie auf der IFA bereits das nächste Business-Modell: den T-Commerce. So soll das Marktvolumen von Services auf der TV-Plattform bis zum Jahr 2005 in Deutschland auf einen Jahresumsatz von 8,2 Milliarden Mark wachsen. Beflügelt von solchen Prognosen schwärmen Anbieter bereits davon, dass "Fernseh-Shopping innerhalb der nächsten drei Jahre andere Einkaufswege wie E- oder M-Commerce in den Schatten stellt".

Auf T-Commerce verwetten auch Hersteller ihre Zukunft, die noch vor kurzem lautstark das Hohelied des E-Commerce anstimmten. Diese Zukunft soll nicht mehr wie bei Premiere World auf proprietären Settop-Boxen basieren, sondern offen gestaltet werden. Unter dem Schlagwort "Multimedia Home Plattform" (MHP) wird diese neue Offenheit auf der IFA für das Digital-Fernsehen propagiert. Eine Offenheit, so ist der deutsche Nokia-Chief-Technology-Officer (CTO) Helmut Stein überzeugt, die langfristig zur Abschaffung der verschiedenen proprietären Settop-Boxen führt. So kursierte auf der IFA bereits das Gerücht, dass sich auch die Kirch-Gruppe mit MHP anfreunden und die eigene D-Box ausmustern könnte. In die Lobeshymne auf MHP stimmt auch der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen ein, der glaubt, "MHP könnte dem digitalen Fernsehen endlich zum Durchbruch verhelfen, da die Plattform nicht die technischen Schwächen der D-Box aufweist".

Einer der Pioniere der digitalen TV-Zukunft könnte das von Nokia präsentierte "Mediaterminal" sein, das die Finnen im zweiten Quartal 2002 auf den Markt bringen wollen. Als Allzweckwaffe konzipiert, erfüllt Nokias Sprößling gleich mehrere Einsatzzwecke: als Decoder für verschlüsselte Pay-TV-Sendungen, als Empfangsterminal für den digitalen Rundfunk sowie als Elektronischer Programm-Guide(EPG). Ferner dient es als Plattform für interaktive Dienste wie Internet-Zugang oder Home-Shopping und -Banking. Zudem ermöglicht eine eingebaute Festplatte die Speicherung von Content und Videoaufnahmen. Etliche Hersteller sehen darüber hinaus den Fernseher in Verbindung mit MHP bereits als die Schaltzentrale im intelligenten Haus. Zudem schwebt den Finnen noch ein ergänzendes Business-Modell vor: Partner wie Banken, Reiseveranstalter, aber auch Content-Anbieter können einen Platz in den Menüpunkten des Mediaterminals mieten. Diese Vorgehensweise bietet laut Nokia sowohl den Anbietern als auch den Konsumenten Vorteile. So würden für den Endkunden die Geräte durch das finanzielle Engagement der Unternehmen günstiger, während diese mit dem Fernseher wiederum einen einfachen interaktiven Draht zum Kunden bekämen.

Von ihrem technischen Aufbau und ihrer Funktionalität her erinnern die gezeigten MHP-Geräte - neben Nokia setzen Unternehmen wie Panasonic, Philips oder Sony auf die Plattform - denn auch mehr an einen Internet-Appliance-Server als an eine Settop-Box im herkömmlichen Sinne. So ist das Herzstück der Geräte meist ein Intel-Prozessor der vorletzten Generation (zurzeit etwa eine Celeron mit 500 MHz). Die internen Abläufe steuert dabei das Betriebssystem Linux, während die Anwendungen in Java ausgeführt werden. Zum Surfen im Web dient dann ein Mozilla-Browser. Allerdings stellt der Zugang ins globale Netz via MHP die Content-Anbieter vor eine neue Herausforderung: "Weil der Fernsehschirm nicht über die gleiche Auflösung und das Format eines PC-Monitors verfügt", so Nokia-Manager Stein, "müssen die Web-Designer ihre Seiten umgestalten." Stein schwebt dabei ein Zweiteilung des Internet-Angebots vor: Neben den klassischen Pages für den PC könnten etwa neue Seiten entstehen, die ihre TV-Tauglichkeit bereits mit einer anderen URL-Kennung (etwa yyy.tv.com) nach außen hin zeigen.

Offen ist allerdings, ob dieses Anliegen bei den IT- beziehungsweise Internet-Verantwortlichen in den Unternehmen auf große Gegenliebe stößt. Denn mit der Forderung nach TV-gerechten Web-Seiten fordert die Industrie bereits zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit eine Umgestaltung. Und dies, obwohl viele Firmen ihre Inhalte noch nicht für WAP aufbereitet haben, von der Vielzahl der unterschiedlichen Devices (PDAs, Smartphones, Handy, Pocket PC), die dann im Zuge des M-Commerce-Hype propagiert wurden, ganz zu schweigen.

Abgesehen von den Problemen der Content-Gestaltung droht mit der Einführung des Digital-Fernsehens auf MHP-Basis womöglich noch eine andere Gefahr. So befürchtet der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen mit Blick auf den Decoder-Markt "das Enstehen lauter kleiner digitaler DDRs". Eine These, die der Fernseh-Experte damit begründet, dass es für die Rechteverwerter auf der digitalen Plattform einfacher sei, die Inhalte zu verschlüsseln sowie die Aufsplittung der Lizenzgebiete weiter zu steigern. So sind Pleitgen zufolge bei den über Satellit ausgestrahlten 51 analogen Programmen nur sieben verschlüsselt. Von den 436 digital empfangbaren seien dagegen 347 kodiert, und der Benutzer müsse dafür bezahlen. Böse Zungen nahmen auf der IFA Pleitgen seine Rolle als Verfechter des digitalen Free TV nur bedingt ab: Was liege näher, als diese Programme ebenfalls zu verschlüsseln und nur ehrlichen GEZ-Gebührenzahlern eine Codekarte zum Dekodieren zuzuschicken?

Unabhängig von diesen offenen Fragen hoffen die Hersteller, hierzulande bereits im Jahr 2002 eine Million digitale Settop-Boxen zu vermarkten. Der Ansatz, von der Settop-Box herkommend ein Multimedia-Terminal zu entwickeln, ist jedoch nur ein Weg. Eine andere Möglichkeit ist, eine erweiterte PC-Plattform als Endgerät für die digitale Welt zu verwenden - eine Idee, die beispielsweise Fujitsu-Siemens auf der IFA mit der "Activity"-Demo vorführte. Hierbei handelt es sich um eines der ersten auf PC-Technologie basierenden Systeme, die auf einer Windows-Plattform den neu propagierten MHP-Standard unterstützen. Auf diese Weise soll Activity digitales TV, Video,Audio und Internet sowie Daten direkt ins Wohnzimmer bringen.

Die noch vor zwei Jahren auf der IFA heiß diskutierte Frage, ob dem PC oder dem Fernseher die Zukunft gehört, hat die Industrie mittlerweile salomonisch beantwortet: Sie gesteht jedem Endgerät sein spezielles Einsatzgebiet zu und nutzt die Vorzüge der anderen Technologiebasis, wenn diese Vorteile verspricht. Wie diese Konvergenz aussehen kann, zeigt etwa "Teleweb", ein Informationsdienst, der ab Herbst auf dem TV-Schirm flimmert. Teleweb wird wie der bisherige Teletext über die Austastlücke des Fernsehbildes übertragen. Im Gegensatz zu diesem Infoservice, der nur über einen bedingten Farbvorrat und lediglich eine textorientierte Darstellung verfügt, wartet Teleweb mit Bildern, Grafiken und mehr Farbe auf. So bestechend die neue Darstellungsform, die HTML-Bestandteile nutzt, auch ist, sie hat einen gravierenden Nachteil: Der Benutzer benötigt ein neues Fernsehgerät.

Das Thema Konvergenz beherrscht auch die Videoaufzeichnung. Geht es nach den Ausstellern, so wird etwa der gute alte Videorekorder mit VHS-Kassette von der wiederbespielbaren DVD abgelöst. Allerdings sind die jetzt vorgestellten DVD-Rekorder unterschiedlicher Hersteller nicht untereinander kompatibel. Eine andere Variante der digitalen Videoaufzeichnung sind Geräte, in denen Computerfestplatten als Speicher ihr Werk verrichten. Wer der Technik aus dem IT-Baukasten noch nicht vollständig vertraut, für den haben die Hersteller Kombigeräte im Angebot, die neben klassischem VHS-Teil auch über einen Festplattenspeicher verfügen.

Ähnlich vielseitig wie bei den Medieninhalten und Endgeräten zeigte sich die Industrie auf der IFA bei den Access-Medien. So unterstützen die meisten Media-Terminal-Konzepte nicht nur eine Rundfunkübertragungsart, sondern auch einen der klassischen Datenübertragungsstandards. Dabei versteht es sich von selbst, dass Transportmedien wie DVB, DAB oder UMTS digital ausgeprägt sind. Ganz dem Bits-und-Byte-Fieber verfallen, halten die Aussteller die Tage der analogen Rundfunkübertragung bereits für gezählt. Zwischen 2010 und 2015 sollen die klassischen Sendemasten verstummen.

In Sachen breitbandige Datendienste dürfte wohl in naher Zukunft die DSL-Technologie das Rennen machen. Nicht zuletzt deswegen, weil die Telekom auf der IFA vollmundig versprach, mit dieser Technik bis zum Jahresende 90 Prozent der Fläche der Bundesrepublik zu versorgen. Den Rest will der Bonner Konzern mit einer Kombination aus Modem/ISDN und Satellit einen breitbandigen Zugang ermöglichen. Eine potenzielle Reichweite, von der andere Technologien wie Powerline und Kabelfernsehen derzeit nur träumen können. Zumal die Zukunft des Kabelfernsehens unter der Regie der neuen Eigentümer mehr als ungewiss ist. So fragte sich auf der IFA mancher Hersteller, ob die neuen Eigner wirklich offene Standards unterstützen werden. Nokia-CTO Stein lästerte etwa, "dass Kirchs D-Box verglichen mit den Plänen der neuen TV-Kabeleigner direkt ein offenes System ist".

Damit dürfte für die digitale Fernsehzukunft - neudeutsch Digital Video Broadcast (DVB) - vorerst das Fernsehkabel aufgrund der Planungsunsicherheit als Übertragungsmedium ausfallen. Ebenso dürfte DVB-T, wie die digitale terrestrische Fernsehausstrahlung via Funk in der Fachsprache heißt, nur begrenzte Zukunftsaussichten haben. Experten bezweifeln nämlich die Wirtschaftlichkeit dieser Technik, da via Funkantenne nur noch sieben Prozent der deutschen Haushalte versorgt werde. Deshalb dürfte in absehbarer Zeit für die Fernsehübermittlung die digitale Satellitenübertragung DVB-S das Medium sein. Zumal eine DVB-S-Karte im PC auch zur Datenübertragung genutzt werden kann. Sollten die Satellitenbetreiber den seit langem versprochenen Rückkanal zu günstigen Preisen realisieren, so könnte diese Technik auch bei der Datenübertragung ihren zweiten Frühling erleben.

Das Pendant beim digitalen Radioempfang ist DAB, das Digital Audio Broadcasting, oder schlicht Digitalradio, wie es nun auf der Funkausstellung 2001 heißt. Hierzu ist allerdings nicht, wie Bundeskanzler Schröder in seiner IFA-Eröffnungsrede forderte, ein konsequenter Netzausbau für digitale Radiosendungen erforderlich. Theoretisch können nämlich bereits fast zwei Drittel der Bundesbürger Digitalradio empfangen, nur: Sie wollen es nicht.

Ein Umstand, der aus zwei Gründen nicht weiter verwundert: Zum einen schafften es Industrie und Rundfunksender bis heute nicht, dem Kunden zu zeigen, welchen Mehrwert das digitale Radio bietet. Zum anderen erwirbt der Käufer mit einem der 800 Mark teuren digitalen Radioempfänger veraltete Technik. Denn das zugrunde liegende Codierungverfahren für die Audiodaten MPEG2 (kurz MP2) ist bereits ein Jahrzehnt alt und von der Forschung überholt. Aktuell sind derzeit MPEG4, das auch Videodaten in guter Qualität komprimiert, das Advanced Audio Coding (AAC) sowie die Spectral Band Replication (SBR). Dabei setzt etwa Japan, das ebenfalls um das Jahr 2010 seine analogen Rundfunksender abschalten will, auf AAC. Dieses Verfahren erlaubt doppelt so viele Sender in einem Frequenzband als DAB und zudem auch im Radio Mehrkanalsendungen. Angesichts dieser Entwicklung müssen sich die deutsche Industrie und der Gesetzgeber die Frage gefallen lassen, ob sie mit DAB nicht auf einen alten, lahmenden Gaul setzen.

Verdächtig ruhig war es auf der IFA um ein anderes Thema: die schnelle mobile Datenübertragung via UMTS. So sah man lediglich Show-Demonstrationen, die dem Besucher einen Eindruck von der Übertragungsgeschwindigkeit des Mobilfunknetzes der Zukunft vermitteln sollten. Simuliert wurde dies pikanterweise mit Hilfe der Wireless-LAN-Technologie. Ein Umstand, der Wasser auf die Mühlen so manchen IT-Herstellers sein dürfte. Diese propagieren WLAN nämlich als das bessere UMTS an Hotspots wie etwa Airports oder Bahnhöfen.

Ein anderer Grund für die Funkstille in Sache UMTS dürfte die Tatsache sein, dass auf der IFA erstmals im größerem Stil GPRS-Handys zu sehen waren. Welcher Hersteller vermiest sich schon gerne sein Geschäft, indem er den Kunden allzu deutlich zeigt, dass das jetzt gekaufte Handy bereits im nächsten Jahr zum alten Eisen gehört, falls UMTS zum angekündigten Termin startet? Bei den Mobiltelefonen selbst steht neben der GPRS-Unterstützung ebenfalls die Konvergenz im Vordergrund. Die neue Gerätegeneration wartet mit eingebauten MP3-Playern auf oder verfügt über eine Diktiergeräte-Funktion mit einer fast zweistündigen Speicherkapazität.

Zudem verschwimmen die Grenzen zwischen PDA und Handy immer stärker. So erhalten die Mobiltelefone etwa ein Farbdisplay, das normale Internet-Seiten darstellen kann. Und eine ansteckbare Kamera erlaubt die Aufnahme von Fotos oder kurzen Videoaufnahmen sowie ihren Versand via Internet. Dass hierzu nicht unbedingt GPRS oder UMTS erforderlich ist, propagierten Jamba und Pixelnet auf der IFA. Großspurig priesen die beiden Unternehmen "Mobile Fotos" als "die" Killerapplikation an. Allerdings hat die Realisierung via GSM einen kleinen Schönheitsfehler: Der Betrachter benötigt viel Phantasie, um auf dem Handydisplay das eigentliche Fotomotiv zu erkennen.

Nach den Killerapplikationen für die Handynetze von morgen suchte der IFA-Besucher ingesamt vergeblich. Neben den bereits bekannten Location-based-Services, Micro-Payment und anderen diversen M-Commerce-Szenarien scheint in den Forschungslaboratorien der Hersteller und Netzbetreiber die große Ratlosigkeit in Sachen Applikationen vorzuherrschen. Entsprechend bescheiden klingen denn auch die Prognosen der Mobilfunk-Carrier. Uwe Bergheim, CEO bei E-Plus, glaubt beispielsweise nicht mehr an die bahnbrechenden Innovationen in Quantensprungmanier für UMTS, sondern rechnet mit einer "sanften Migration" zur dritten Mobilfunkgeneration. Auf einen anderen Punkt in Sachen Dienste macht Peter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Debitel AG, aufmerksam. Er forderte von der Regierung endlich klare Rechtsvorschriften, welche die Einführung neuer Services erlauben, ohne etwa mit dem Datenschutz in Konflikt zu geraten.

Ingesamt könnte das Resümee eines Messerundgangs über die IFA so lauten: Die Konvergenz von Rundfunk und IT ist 2001 bereits Realität, doch von einem einheitlichen Standard kann noch keine Rede sein. Ein Umstand, der für Consumer und Unternehmen, die etwa Content entwickeln, gleichermaßen Risiken birgt: Entscheiden sie sich für die falsche Plattform, zahlen sie womöglich viel Lehrgeld.

Während die Hersteller auf ihren Messeständen dem IFA-Publikum marktreife Technologien präsentierten, widmete sichdas Technisch-Wissenschaftliche Forum (TWF) den Basistechnologien der Zukunft. So arbeiten die Forscher an digitalen Wasserzeichen für die Musik, an Heimkinos, die zusätzlich das taktile und vestibulare System sowie den Geruchssinn stimulieren, oder dem dreidimensionalen PC. Bei diesem Rechner der Zukunft sind Mausklick oder Tastatureingabe obsolet. Der Benutzer blickt ohne 3D-Stereobrille wie durch ein Fenster auf einen mehrdimensionalen Interaktionsraum. Dessen 3D-Display folgt dank der integrierten Kameras sämtlichen Bewegungen des Benutzers. Dabei wählt der User Programme und interaktive Schaltflächen einfach durch Anschauen aus und aktiviert sie dann per Sprachbefehl. Die Kameras beobachten zudem die Hände, die Objekte "anfassen" und manipulieren können.

Wem diese Mensch-Maschine-Interaktion zu weit geht, der kann sich auch mit einem dreidimensionalen Bildschirm begnügen. Ganz ohne 3D-Brille oder sonstige Sehhilfen schwebt dabei der Bildschirminhalt etwa 30 Zentimeter vor dem Monitor wie ein Hologramm im Raum. Neue Molekülketten oder Maschinenbauteile lassen sich so in einer ungewohnten, faszinierenden Weise betrachten.

Dreidimensional könnte auch die Speichertechnologie der Zukunft aussehen. Mit Hilfe von Laserlicht speichern die Forscher Daten in einem Kristall, der nur 30 mal 30 auf drei Millimeter groß ist. Dabei beträgt die Kapazität eines solchen Kristalls derzeit rund ein Terabyte. Für die nächsten Entwicklungsstufen sind bereits Kapazitäten von bis zu einem Petabyte anvisiert. Nicht zu verstecken braucht sich auch die Speicherlesezeit dieses Mediums, welche die Forscher mit 100 Megabyte/s angeben. Zudem soll diese Speicherkonzeption Daten ohne Verluste 100 Jahre vorhalten, womöglich sogar noch länger.