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Aktionäre sind sich uneins

Lycos' Wired-Übernahme ist noch keineswegs sicher

22.02.1999
Von Michael Hufelschulte
Aktionäre sind sich uneins

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die im vergangenen Oktober angekündigte Übernahme von Wired Digital, dem Online-Ableger des US-Internet-Magazins "Wired", für 83 Millionen Dollar durch die Portal-Site Lycos (CW Infonet berichtete) ist noch keineswegs unter Dach und Fach. Zum einen gibt es seit geraumer Zeit Unstimmigkeiten zwischen den sogenannten "Class-A"-Aktionären (ursprünglichen Unternehmensangestellten und -aktionären) und den "Class-C"-Anteilseignern (vor allem den Beteiligungsfirmen Providence Equity Partners und Tudor Investment), die eine Kontrollminorität besitzen. Die Class-A-Eigner, unter ihnen auch die Wired-Mitbegründerin Jane Metcalfe, fühlen sich laut Berichten des "Boston Herald" übervorteilt und befürchten, die Investment-Firmen würden über Gebühr von dem Deal profitieren. Zum anderen könnten aus

der jüngsten Übernahme von Lycos durch USA Networks, die bei den Lycos-Aktionären ebenfalls nicht unumstritten ist, weitere Probleme erwachsen. Lycos-Sprecher Brian Payea ist sich aber zumindest in bezug auf die Wired-Übernahme sicher: "Wir rechnen hier nicht mit Probleme und warten nur noch auf den Segen der Börsenaufsicht."