Plattform für Java, Web-Services und Wireless entstammt der Open-Source-Bewegung

Lutris bringt Java-Server nach Deutschland

22.03.2002
MÜNCHEN (as) - Der US-Anbieter von Java-Servern Lutris ist nun auch hierzulande vertreten. Die Kalifornier vermarkten die Open-Source-Technologien des "Enhydra-Projekts" (www.enhydra.org) sowie mit "Lutris EAS" einen daraus hervorgegangenen modularen Java-XML-Server, der auch die Entwicklung von Web-Services unterstützt.

Als erstes Produkt ist ab sofort die aktuelle Version 4.1 von Lutris EAS in Deutschland erhältlich. Der Server zeichnet sich nach Angaben des Herstellers durch seine modulare Bauweise aus: Sie erlaubt es Awendern, um einen - für Partner quelloffenen- Java Services Kernel herum je nach Bedarf APIs gemäß der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) zu implementieren. Der Verwaltung des Servers dient die Java-Management-Architektur JMX, über die sich Maßeinheiten, Eigenschaften und das Systemverhalten darstellen und zusammenfassen lassen. Releasewechsel sollen sich remote über die Arbeitsoberfläche und Web-Konsolen steuern lassen, wobei die Deployments und die Server-Konfiguration zur Laufzeit erfolgen können.

Anwender erhalten mit EAS auch die Möglichkeit, XML-Web-Services und deren Protokolle und Formate Simple Object Acces Protocol (Soap), Web Services Description Language (WSDL) sowie Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) einzusetzen. Zudem können sie für die Entwicklung Java-basierender drathloser und sprachgebundener Anwendungen die Spezifikationen J2ME, Imode, WAP, XHTML, CHTML oder VoiceXML verwenden. Mit Version 4.1 stehen zudem mit SMS, einem Unix-ähnlichen Cron-Job, sowie CIMOM-Service weitere Java-Dienste bereit, die laut Lutris kein anderer Hersteller anbietet.

Weitere Neuheiten in Version 4.1 sind die Integration mit dem Entwicklungswerkzeug "Forte for Java" von Sun, das Objekt-Relationale-Mapping-Tool "Cocobase" des Anbieters Thought Inc. sowie die erste kommerzielle Implementierung des von Enhydra stammenden Web-Publishing-Frameworks "Barracuda".

Lutris war bis zum Herbst letzten Jahres Sponsor des Enhydra-Projekts gewesen, hatte sich jedoch mit der Entwicklung von EAS zurückgezogen. Als Grund hierfür gilt, dass das Unternehmen das Produkt kommerzialisieren wollte und dafür die Zertifizierung als J2EE-Applikations-Server erwerben musste. Die J2EE-Lizenz ließ sich jedoch nicht mit der im Open-Source-Projekt verwendeten "Enhydra Public Licence" vereinbaren. Lutris EAS richtet sich an Softwarehäuser, Value Added Reseller und System-Integratoren und ist jetzt in Deutschland über den Partner Teksolv Software Solutions in Böblingen erhältlich. Das Paket schlägt mit 1350 Euro für die Entwicklerlizenz und mit 6080 Euro für die Laufzeitlizenz zu Buche.

Abb: Modulare Architektur

Lutris EAS dient der Entwicklung und Verwaltung von Java-Diensten und Web-Services. Quelle: Lutris